"Spiegel"-Interview mit Helge Malchow

"Amazon ist einer unserer wichtigsten Geschäftspartner"

25. Februar 2013
von Börsenblatt
Einige Verlage boykottieren Amazon, um dem Internethändler seine Grenzen aufzuzeigen. Für Kiepenheuer & Witsch schließt Helge Malchow diesen Schritt aus. "Der Hebel liegt bei der Politik", sagte er im Interview mit dem "Spiegel".

Amazon sei für den Verlag einer der wichtigsten Geschäftspartner und man werde mit dem Partner weiter zusammenarbeiten. Amazon verhalte sich wie andere Unternehmen in der Marktwirtschaft und versuche maximale Kostensenkung zu verbinden mit maximaler Umsatzsteigerung. "Dass es dabei zu Kollateralschäden kommt, sollte niemanden verwundern", so Malchow.

In der Pflicht sieht Malchow die Politik. "Wir haben nicht den Hebel in der Hand, die Märkte so zu regulieren, dass die heutige Vielfalt erhalten bleibt". Zum Beispiel durch die Ausweitung der Buchpreisbindung auf E-Books. Durch Entscheidungen der EU-Kartellbehörde sei eine Buchpreisbindung für elektronische Bücher faktisch aufgehoben. "Das könnte mittelfristig auch das Ende der allgemeinen Buchpreisbindung bedeuten - und damit das Ende des Buchhandels, wie wir ihn heute kennen."