ver.di ruft die Beschäftigten von Amazon in Bad Hersfeld und Leipzig zu Arbeitskampf auf

Streik bei Amazon

14. Mai 2013
von Börsenblatt
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten der beiden Amazon-Standorte in Bad Hersfeld und Leipzig für den heutigen Dienstag zum Tagesstreik auf.

Der Streik hat mit Arbeitsbeginn in der Frühschicht ab 6 Uhr bzw. 6:30 Uhr begonnen und soll mit dem Arbeitsende in der Spätschicht enden. Die Geschäftsführung von Amazon lehnt nach Aussagen von ver.di die Aufnahme von Tarifverhandlungen bislang weiterhin ab.

ver.di fordert von Amazon für Bad Hersfeld und Leipzig die Anwendung der tariflichen Regelungen, wie sie im Einzel- und Versandhandel üblich sind. Die Tarifbindung soll durch Abschluss eines Anerkennungstarifvertrages abgesichert werden. In bereits durchgeführten Urabstimmungen in Bad Hersfeld und Leipzig haben sich die ver.di-Mitglieder mit mehr als 97 Prozent für Streiks zur Durchsetzung der Tarifbindung ausgesprochen.

„Wenn sich so viele Beschäftigte bei Amazon für Streik aussprechen, dann ist dies schon ein sehr eindeutiges Votum und Ausdruck der Entschlossenheit der Beschäftigten", so die ver.di-Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und Bernhard Schiederig für Hessen. „Es ist nicht akzeptabel, dass Amazon als der größte Online-Versandhändler keiner Tarifbindung unterliegt."

In den bisher durchgeführten Sondierungsgesprächen hat es die Amazon-Geschäftsführung abgelehnt, mit ver.di Tarifverhandlungen aufzunehmen.

ver.di will für die Beschäftigten von Amazon in Bad Hersfeld (3.300 Beschäftigte) und die Beschäftigten in Leipzig (ca. 2.000 Beschäftigte) unter anderem

ein tarifliches Urlaubs- und Weihnachtsgeld,Nachtarbeitszuschläge,Sonn- und Feiertagszuschläge,

wie sie in der Branche üblich sind, und eine tarifliche Bezahlung durchsetzen.