Die Sonntagsfrage

Wie rührt Buy local Schweiz zum Start die Trommel, Frau Hof?

27. April 2014
von Börsenblatt
Die Vorbereitungen für die ersten Buy-local-Aktionswochen vom 6. bis 17. Mai laufen auf Hochtouren. Zum ersten Mal seit der Gründung im vergangenen Herbst wendet sich der Schweizer Verein direkt an seine Kunden, um sie von der Idee zu überzeugen. Highlight: Eine Menschenschlange, die sich am 9. Mai durch Basel zieht. Buchhändlerin Isabell Hof (Buchhandlung Ganzoni, Basel) zu den Details.

Während diesen zwei Wochen sind die Schaufenster aller Mitglieder mit den brandneuen, attraktiven Buy-local-Papiertaschen auffällig dekoriert. Postkarten mit kurzen Informationen und süße Täfeli zum Mitnehmen liegen in den Läden bereit, und wir freuen uns auf angeregte Diskussionen und Gespräche mit vielen Interessierten.

Am Freitag, 9. Mai, über Mittag spaziert eine Menschenschlange durch die Basler Innenstadt. Ausgerüstet mit den Buy-local-Taschen bewegt sie sich durch die Straßen und macht die Passanten auf unser Projekt aufmerksam. Wie lange genau die Menschenschlange wird, wissen wir noch nicht. Wir sind noch am suchen und organisieren, denn die Läden sind ja gleichzeitig geöffnet, sodass wir "anderweitig Spazierende" finden müssen.

Der Spaziergang in Basel ist nur der Auftakt zu unseren ersten Aktionswochen: Dabei geht es nicht "nur" um Basel: Der Verein ist einfach hier gestartet, hat aber bereits Mitglieder in der ganzen Nordwestschweiz und sogar im Zürcher Land! Mit Buy local möchten wir die Kundinnen und Kunden vor Ort in den Städten und Dörfern davon überzeugen, dass es wichtig ist, wo sie einkaufen. Sie gestalten damit aktiv ihren eigenen Lebensraum und schaffen Lebensqualität oder eben nicht. Verödete Innenstädte/Dorfkerne, langweilige Allerweltstraßen möchte ja niemand − auch wir selbst als KonsumentInnen nicht! − und das bedeutet, dass man sich Gedanken machen muss, was das eigene Einkaufverhalten für Auswirkungen hat.

Der Kauf auf der grünen Wiese ist hier (noch) nicht das Hauptproblem, aber der überbordende Onlinehandel und speziell in der Schweiz auch die extreme Wechselkursdifferenz zum Euro machen uns zu schaffen; dazu kommt im Buchhandel die fehlende Buchpreisbindung. Aber jammern möchten wir eben genau nicht: die Kampagne hat einen positiven, fröhlichen und nach vorne gerichteten Ansatz. Genau das wird sich auch bei den Aktionswochen und der Menschenschlangen-Aktion zeigen.

Inzwischen sind wir bereits 25 feste Mitglieder und viele "pendente" (Stand im Februar 2014); und wenn die Aktion im Mai ein Erfolg wird, auch was die lokale Presse angeht, werden es sicher noch deutlich mehr.