Benkos Pläne für Karstadt

Fusion mit Kaufhof spätestens 2016

18. August 2014
von Börsenblatt
Investor René Benko will keine Zeit verlieren: Spätestens 2016 soll Karstadt saniert sein – und mit dem Wettbewerber Kaufhof fusionieren. Dass Karstadt dann deutlich kleiner ist als heute, scheint so gut wie sicher. Laut „Handelsblatt“ tritt am Donnerstag der Aufsichtsrat zusammen und wird bereits über Benkos Sanierungsplan diskutieren.

Ganz oben auf der Agenda:

  • die Prüfung aller Häuser, der Verwaltung und interner Abläufe;
  • die Schließung unrentabler Standorte (der „Focus“ mutmaßte unlängst, es gehe um 29; siehe Archiv: Zweidrittel-Zukunft);   
  • die Entwicklung neuer Karstadt-Konzepte. An attraktiven Standorten in Einkaufsmeilen wolle Benko künftig Markenhändler stärker einbinden, ähnlich wie er das bereits in Innsbruck getan hat (im als Shopping Mall angelegten Kaufhaus Tyrol);  
  • die Klärung der Frage, warum Kaufhof von 100 eingenommenen Euro ein Deckungsbeitrag von 48 Euro bleibt – und Karstadt lediglich 40. Diese Tatsache, die in der Bilanz einen Unterschied von 200 Millionen Euro ausmacht, wurmt Benko dem „Handelsblatt“ zufolge ganz besonders.


Benko plus Karstadt plus Kaufhaus = Deutsche Warenhaus AG ?

Für die Sanierung hat Benko offenbar ein bis zwei Jahre vorgesehen. Sobald Karstadt wieder festen Boden unter den Füßen spürt, möchte er die Warenhauskette dann mit dem Wettbewerber verschmelzen – indem er der Metro Kaufhof abkaufe, heißt es im „Handelsblatt“. Spätestens 2016 soll es soweit sein. Gespräche mit den Wettbewerbern gebe es zu diesem Thema allerdings noch nicht.