Den Palmyra-Verleger Georg Stein verband mit Uri Avnery eine enge, langjährige Freundschaft, heißt es in dem Nachruf des Heidelberger Verlags. Zum ersten Mal trafen sich beide im Sommer 1982, unmittelbar nach Avnerys Treffen mit Yassir Arafat in Beirut. Wie kaum eine zweite Persönlichkeit habe sich Uri Avnery sein ganzes Leben lang für eine gerechte Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts eingesetzt. "Die Grundlage für jeden denkbaren Frieden ist es, das Westjordanland mit Ostjerusalem und dem Gazastreifen in einen palästinensischen Staat umzuwandeln", habe Avnery in einem seiner letzten Interviews gesagt.
Uri Avnery wurde am 10. September 1923 in Beckum (als Helmut Ostermann) geboren und floh 1933 mit seiner Familie vor dem Nationalsozialismus nach Palästina. Von 1965 bis 1981 war er Mitglied im israelischen Parlament und 1993 gründete er die israelische Friedensgruppe Gush Shalom. Für sein friedenspolitisches Engagement erhielt er viele Preise, unter anderem zusammen mit seiner Frau Rachel 2001 den Alternativen Nobelpreis.
"Uri Avnery war ein wunderbarer Mensch. Seine politische Weitsicht, seine klaren politischen Analysen und sein beharrliches Eintreten für den Frieden in Israel und Palästina werden vielen Menschen fehlen – sein Wirken bleibt jedoch unvergessen", trauert der Palmyra Verlag.
Verleger Georg Stein weist zudem auf ein ausführliches Porträt Uri Avnerys von Roland Kaufhold hin, das sich hier findet.
