Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik

Im Jahr 1977 hat das Börsenblatt den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik gestiftet. Bis 1995 wurde jedes Jahr ein besonders bemerkenswerter Literaturteil einer deutschsprachigen Zeitung oder Zeitschrift, eines deutschsprachigen Hörfunk- oder Fernsehprogramms ausgezeichnet, seit 1996 würdigt die Jury jeweils die Arbeit einer Einzelperson. Das Fachmagazin würdigt damit kontinuierliches literaturkritisches Schaffen auf hohem Niveau.

Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert, die die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels stiftet.

Der Namensgeber

Die Auszeichnung erinnert an den Schriftsteller, Theaterkritiker und Publizisten Alfred Kerr (1867 bis 1948), der in der Kritik eine eigene Kunstform sah. Er war der Vater von Judith Kerr

Sein besonderes Kriterium

Der Preis wird nicht für eine Einzelkritik vergeben, maßgeblich ist vielmehr die Kontinuität des literaturkritischen Schaffens auf hohem Niveau.

Preisträger:innen

2023

Jutta Person

Der Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik geht an die Journalistin und Literaturwissenschaftlerin Jutta Person. In ihrer Begründung hebt die Jury die besondere Virtuosität ihrer Buchbesprechungen hervor, die unter anderem in der Süddeutschen Zeitung, in der Zeit und im Philosophie Magazin erscheinen. Die Expertinnen und Experten loben das klare und deutliche Urteil von Jutta Person, das sie in der ganzen Bandbreite der Disziplin – zwischen Feier und Verriss – fällt. Das Fazit lautet: „Die Kultur des Lesens gewinnt durch sie.“

Pressemitteilung mit vollständiger Jurybegründung und Porträt über Jutta Person. 

Die öffentliche Preisverleihung findet statt am Donnerstag, dem 27. April 2023 um 14 Uhr im Rahmen der Leipziger Buchmesse, im Forum »Die Unabhängigen« der Kurt Wolff Stiftung (Halle 5, D 313).
Laudatio: Lothar Müller, Feuilleton- Redakteur der Süddeutsche Zeitung und Alfred-Kerr-Preisträger im Jahr 2000
Grußwort: Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins

1996 bis 2022

2022 | keine Vergabe
2021 | Dr. Roman Bucheli
"Stilistisch brillant"
2020 | Dr. Christian Metz
"Glücksfall für die Literatur"
2019 | Marie Schmidt
"Literatur ist keine Wellnessanwendung"
2018 | Michael Braun
Wahre Worte und viele Weggefährten
2017 | Andreas Breitenstein
"Er beurteilt vor einem weiten Horizont"
2016 | Nico Bleutge
"Er urteilt eigenständig und argumentiert offen"
2015 | Manfred Papst
"Selten kluge Texte"
2014 | Dr. Insa Wilke
"Sie besitzt den Eros der Vermittlung"
2013 | Dr. Daniela Strigl
Von Romanen und Lipizzanern
2012 | Helmut Böttiger
Fürsprecher auch des Unbequemen
2011 | Dr. Ina Hartwig
"Sie verweigert das schnelle, flüchtige Urteil."
2010 | Dorothea von Törne
"Bewegliche Sprache für die Poesie"
2009 | Gregor Dotzauer
"Seine Arbeiten bestechen durch komplex entwickelte Argumentation"
2008 | Burkhard Müller
Eigensinn und luzide Sprache
2007 | Hubert Winkels
2006 | Meike Feßmann
2005 | Hubert Spiegel
2004 | Elmar Krekeler
2003 | Felicitas von Lovenberg
2002 | Dr. Maike Albath
2001 | Dr. Ulrich Weinzierl
2000 | Dr. Lothar Müller
1999 | Andreas Nentwich
1998 | Günter Ohnemus
1997 | Dr. Paul lngendaay
1996 | Dr. Hanns Grössel


Preisträger:innen in Kurzporträts

1977 bis 1995

Bis 1995 wurde mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik jedes Jahr ein besonders bemerkenswerter Literaturteil einer deutschsprachigen Zeitung oder Zeitschrift, eines deutschsprachigen Hörfunk- oder Fernsehprogramms ausgezeichnet.

Die Jury

Katrin Lange

Programmreferentin am Literaturhaus München

Katrin Lange, Literaturhaus München
Michael Lemling

Geschäftsführer der Münchner Buchhandlung Lehmkuhl

Michael Lemling

Alexandra Pontzen

Professorin für Literaturwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen

Alexandra Pontzen
Klaus Reichert

Professor  für Anglistik, Ehrenpräsident der Akademie für Sprache und Dichtung

Klaus Schöffling

Verleger

Klaus Schöffling

Michael Roesler-Graichen

Fachredakteur Börsenblatt

Wie Preisträger*Innen gefunden werden

Das Expertengremium beobachtet kontinuierlich das literaturkritische Schaffen in den Medien aus dem gesamten deutschsprachigen Raum und erstellt eine Kandidatenliste für die jährliche Jurysitzung, bei der der Preisträger ermittelt wird.

Der Runde gehören aktuell die oben gezeigten sechs Personen an. Frühere Jury-Mitglieder waren unter anderem die Leiterin der Casa di Goethe in Rom Dr. Maria Gazzetti und die Literaturwissenschaftlerin Dr. Rachel Salamander sowie der im Sommer 2017 verstorbene Schriftsteller, Herausgeber und Journalist Peter Härtling, der viele Jahre dem Gremium angehörte.