Festival Neue Literatur in New York

"In Memory We Trust"

1. März 2019
von Börsenblatt
Zehn Jahre gibt es das Festival Neue Literatur in New York, das deutschsprachige und nordamerikanische Literatur präsentiert. Die Jubiläumsausgabe unter dem Motto "In Memory We Trust" findet vom 28. bis 31. März statt. Im Rahmen des Festivals erhält Susan Bernofsky den Friedrich Ulfers Preis.

Anlässlich der zehn Jahre, in denen wichtige Werke aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und den USA vorgestellt werden, wird das Festival 2019 unter dem Motto "In Memory We Trust" stehen, teilt die Frankfurter Buchmesse mit. Kuratiert wird das Festival von der Literaturkritikerin, Schriftstellerin und Übersetzerin Liesl Schillinger und Tim Mohr, einem gefeierten Übersetzer und dem Autor von "Burning Down the Haus". Der gefeierte US-amerikanische Romancier John Way, Autor des jüngst erschienenen "Godsend", wird dem Festival Neue Literatur 2019 vorsitzen.

"Im Rahmen des zehnjährigen Jubiläums des Festival Neue Literatur heißen wir erneut einige der besten Schriftstellerinnen der deutschsprachigen und zeitgenössischen amerikanischen Literaturszenen willkommen. Darüber hinaus werden wir dieses Jahr unter dem Thema 'In Memory We Trust' außerdem das literarische Schaffen von über siebzig weiteren Autorinnen und Übersetzerinnen ehren, die in den vergangenen Jahren mit ihren Geschichten und Perspektiven maßgeblich zum Festival Neue Literatur beigetragen haben", sagt Brittany Hazelwood, Direktorin des Festival Neue Literatur. "In diesen besorgniserregenden Zeiten, in denen Erinnerungen und Geschichten auf politischer wie kultureller Ebene manipuliert werden, um Gemeinschaften zu schaden und einzelne Gruppen als 'anders' zu brandmarken, besinnen wir uns auf die Geschichte des Festivals und erinnern uns an sein übergeordnetes Ziel: Wir wollen das Erzählen von Geschichten als grenzenlose Möglichkeit feiern, mit deren Hilfe wir unsere Vorstellungskraft zu erleuchten und unsere Zukunft zu erweitern vermögen."

Jedes Jahr werden bei dem Festival sechs deutschsprachige mit zwei amerikanischen Autoren zusammengeführt, um verschiedene Perspektiven und Meinungen auszutauschen:

  • 2019 sind dies: Stefanie de Velasco (Deutschland), Daniela Emminger (Österreich), Laura Freudenthaler (Österreich), Dana Grigorcea (Schweiz), Pierre Jarawan (Deutschland) und Gianna Molinari (Schweiz). Die amerikanischen Teilnehmer sind die Autorinnen Min Jin Lee und Jenny Zhang. 

Das Festival veröffentlicht jeweils den FNL Reader mit englischsprachigen Auszügen der deutschsprachigen Werke. Hierbei handelt es sich oft um das allererste Erscheinen dieser Texte auf Englisch.

  • Der FNL 2019 Reader kann im März online auf der Website des Festivals unter www.festivalneueliteratur.org heruntergeladen werden. Das komplette FNL 2019 Programm ist dort ebenfalls zu finden.


Susan Bernofsky erhält den Friedrich Ulfers Preis

Der Friedrich Ulfers Preis 2019 wird an die Übersetzerin Susan Bernofsky während der exklusiven Eröffnungsfeier des 10. Festival Neue Literatur am 28. März verliehen. "Die reiche Literatur der deutschsprachigen Länder liegt mir von jeher sehr am Herzen, schon seit Franz Kafka und die Brüder Grimm meine Kinderwelt auf den Kopf gestellt haben," so Bernofsky. "Und dann einige dieser wunderschönen, heiß geliebten Geschichten ins Englische übersetzen zu dürfen, das war schlicht die allergrößte Freude." Die Autorin Rivka Galchen wird Bernofsky den Preis übergeben. Sie sagt: “Susan Bernofskys Übersetzungen sind ganz für sich ein wahrlich außergewöhnliches Kunstwerk.”

Susan Bernofsky leitet das Programm 'Literarische Übersetzung an der Columbia' im Rahmen des MFA Writing Program an der Columbia University School of the Arts. Ihre Übersetzungen umfassen das Werk von Robert Walser, Franz Kafka, Hermann Hesse, Jenny Erpenbeck und Yoko Tawada. Ihre Übersetzung von Erpenbecks Romans "Aller Tage Abend" wurde 2015 mit dem Independent Foreign Fiction Prize, dem Schlegel-Tieck Translation Prize, dem Ungar Award for Literary Translation und dem Oxford-Weidenfeld Translation Prize ausgezeichnet. Für ihre Übersetzung von Tawadas Roman "Etüden im Schnee" (2016) erhielt sie den erstmalig verliehenen Warwick Prize for Women in Translation.

Der Friedrich Ulfers Preis, der jährlich vom Deutschen Haus der NYU vergeben wird, ist mit 5.000 US-Dollar dotiert und ehrt eine Verlegerin, Autorin, Kritikerin, Übersetzerin oder Wissenschaftlerin, die die Entwicklung und Verbreitung der deutschsprachigen Literatur in den USA maßgeblich gefördert hat. 

Über das Festival 

Das Festival Neue Literatur wurde als gemeinschaftliches Projekt von New Yorks größten deutschsprachigen kulturellen Institutionen ins Leben gerufen: dem Austrian Cultural Forum New York, dem Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in New York, dem Generalkonsulat der Schweiz, dem Deutschen Haus der Columbia University, dem Deutschen Haus der NYU, dem Frankfurter Buchmesse Büro New York/German Book Office und dem Goethe Institut New York.