Cartoonist mit 86 Jahren gestorben

Guillermo Mordillo ist tot

2. Juli 2019
von Börsenblatt

Der argentinische Zeichner, Cartoonist, Buch- und Filmautor Guillermo Mordillo ist am 29. Juni im Alter von 86 Jahren in Palmanova/Mallorca gestorben. Berühmt war er für seine Knollennasen-Figuren.

Das teilte der Athesia Kalenderverlag mit. Guillermo Mordillo wurde am 4. August 1932 in Buenos Aires geboren, begann seine weltumspannende Karriere im heimischen Argentinien. Von 1955 bis 1963 arbeitete er für verschiedene Verlage und Filmstudios in den USA. 1963 Umzug nach Paris, wo er sich Cartoons zuwandte und mit seinen Knollennasenmännchen und charakteristischen Tierfiguren die Grundlage für einen überragenden internationalen Erfolg legte. Vor allem seine wöchentlich erscheinenden Cartoons in Zeitschriften machten ihn weithin bekannt. Ab 1968 zeichnete er für den "Stern" in Deutschland, später auch für die "Fernsehwoche".

Als Autor von Kinderbüchern und der Veröffentlichung seiner Cartoon-Alben Opus I-III in den Jahren 1976 bis 1980 und der ersten Kalender und Puzzles ab 1972 im Heye Verlag (heute Teil des Athesia Kalenderverlags) verbreiteten sich seine stets ohne Textzusätze freundlichen und hintergründigen Geschichten, in denen er häufig die Beziehungsfreuden und -abgründe zwischen Mann und Frau auslotete, unter einem Millionen zählenden Publikum.

Zahlreiche Galerie- und Museumsausstellungen führten ihn seit 1971 nach Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich, Russland, China, USA, Jugoslawien und Südamerika. "Er bewies mit seinem menschenfreundlichen, niemals zynischen Humor, dass sich zwischenmenschliche Werte nationenübergreifend in allen Kulturen und Mentalitäten wiederfinden", so Athesia. Zuletzt richteten ihm der Palazzo delle Arti Napoli, das Karikaturmuseum Krems in Österreich und die Ludwiggalerie im Schloss Oberhausen retrospektive Ausstellungen aus.

Seine seit 1972 im Heye Verlag erschienenen Kalender, Puzzles und Bücher wurden nach Angaben des Verlags millionenfach verkauft. 2018 ehrte Heye sein politisches Engagement für Frieden in der Welt mit einer Sonderedition "Peace". International habe er 2015 mit seinem Aufschrei gegen den auf die Redaktion der Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" verübten Terrorakt großes Aufsehen erregt.