Verteilte Rollen

Münchner Verlagsgruppe stellt Vertrieb neu auf

1. August 2019
von Börsenblatt
Die Münchner Verlagsgruppe mit ihren Verlagen riva, mvg, Redline, FinanzBuch und Lago gibt sich eine neue Vertriebsstruktur, wie das Unternehmen mitteilt. Außerdem: Künftig wird es keine gedruckten Vorschauen mehr geben.

"Wir verabschieden uns davon, eine Vertriebsleitung an die Spitze zu stellen, die für alle Vertriebskanäle zuständig ist. Das halten wir für überholt. Mittlerweile sind die Wege, wie Menschen an Bücher kommen, weit vielfältiger als früher" sagt Matthias Setzler, Geschäftsführer der Münchner Verlagsgruppe. "Buchfilialisten haben andere Bedürfnisse und Anforderungen als Nebenmärkte oder Streamingplattformen." Diesen unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Vertriebskanäle will die Verlagsgruppe durch eine Dreierspitze gerecht werden, die nun ihre Arbeit aufnimmt.

Laura Köhninger übernimmt die Vertriebsleitung Buchhandel. Sie ist damit zuständig für die Filialisten, den stationären Buchhandel sowie für die Vertreter. So möchte die Münchner Verlagsgruppe noch gezielter auf die Bedürfnisse des stationären Buchhandels eingehen. "Buchhandlungen gehören in jede Innenstadt, auf jeden Marktplatz. Dies wollen wir durch eine intensive Betreuung unterstützen", so der Verlag.

Thomas Stock  übernimmt die Vertriebsleitung Steuerung, Logistik und Disposition. Dazu zählt das Metadatenmanagement und der E-Book-Vertrieb, die digitale Auslieferung und die physischen Auslieferungen Deutschland, Österreich und Schweiz, die Barsortimente, der Versandhandel und Amazon sowie das Direkt- und Endkundengeschäft. Damit legt die MVG einen starken Fokus auf die logistischen Herausforderungen des Vertriebs. Für die Zukunft wolle man gewährleisten, überall sichtbar und immer lieferbar zu sein. Die sofortige Verfügbarkeit sei Grundvoraussetzung für Kundenzufriedenheit.

Thomas Kümmerle übernimmt die Vertriebsleitung Multimarkt und Kooperationen. Ein Bereich, der aus Sicht der Gruppe für ein vielfältiges Programm immer wichtiger werde und in den letzten Jahren bedeutend gewachsen sei. Was früher Nebenmarkt hieß, sei heutzutage ein Hauptmarkt. Dabei gehe es nicht nur um Bahnhöfe und Flughäfen, Drogerien und Lebensmittel-Einzelhändler. Bücher müssten dorthin, wo die Kunden sind. Unter der Federführung von Thomas Kümmerle will die MVG auch ihre Kooperationen weiter ausbauen.

Verzicht auf gedruckte Vorschauen

Im Zuge der Neustrukturierung des Vertriebs wird die Münchner Verlagsgruppe auch auf gedruckte Vorschauen verzichten. "Hier steht für uns der Umweltschutz im Mittelpunkt" sagt Matthias Setzler. Auch auf Plastikverpackungen und Einschweißfolien verzichten die Münchner seit geraumer Zeit - ebenso wie die anderen Bonnier-Verlage.