Video: InkBook Classic 2 im Test

Leichter E-Reader für Kindle-Abtrünnige

22. Februar 2017
von Börsenblatt
Das Lesegerät InkBook Classic 2 des polnischen Herstellers Arta Tech ist seit Oktober 2016 auf dem Markt. Der E-Reader ist vor allem für preissensible Kindle-Umsteiger eine Alternative, da sich auf dem E-Reader Apps installieren lassen.

Kunden, die bereits E-Books bei Amazon erworben haben, aber ihren Lesestoff auch im Buchhandel oder bei anderen Dienstleistern beziehen wollen, hatten bislang kaum eine andere Alternative als die entsprechenden Leseapps auf dem Smartphone oder Tablet zu nutzen. Mit dem InkBook Classic 2 steht jetzt eine günstige Alternative in Form eines E-Readers zur Verfügung: Das verspricht Lesekomfort und eine bessere Akkuleistung.

Der 6 Zoll-Reader für 79 Euro bietet im Gegensatz zum Schwestermodel InkBook Prime keine Beleuchtung. Mit 2.000 mAh liegt die Akkukapazität höher als bei fast allen vergleichbaren Modellen. Mit 153 Gramm ist der E-Reader ein Leichtgewicht, das zudem gut in der Hand liegt.

Eine Besonderheit des InkBooks ist, dass sich auf dem offenen Android-Betriebssystem diverse Apps installieren lassen, neben Wikipedia lassen sich über den E-Reader also Bücher aus dem Kindlestore lesen, Leseapps von Tolino verwenden und der Nutzer kann auf Titel aus dem Skoobe-Universum zugreifen. Ein eigener App-Store ist bereits vorinstalliert.

Die Auflösung von 800 x 600 Pixeln (167dpi) ist für ein angenehmes Lesen von E-Pubs vollkommen ausreichend, insbesondere beim Browsen und bei der App-Nutzung kommt das Gerät damit aber an seine Grenzen.

Der InBook Classic 2 besitzt intern 4 GB Speicherplatz, die durch eine Micro-SD-Karte um bis zu 32 GB erweitert werden kann.

Dem 1 GHz ChipDual Core Prozessor steht ein 512 MB RAM Arbeitsspeicher zur Verfügung. Das InkBook Classic 2 genehmigte sich während des Tests häufiger kurze Auszeiten, insbesondere im Menü oder beim Installieren von Apps.

Die Maße betragen 16 x 11 x 1 cm, es fallen unsaubere Spaltmaße auf. Diese sind jedoch nicht so gravierend wie beim Tolino Page. 

Geblättert wird über den Touchscreen, der sich ausschalten lässt, oder Tasten an beiden Seiten des Geräts – das soll komfortabel für Linkshänder sein. Im Test hat sich das Blättern mit einer Hand aber als anstrengend herausgestellt, was an der Anordnung der eigentlich sinnvollen Blättertasten liegt.

Der sehr leichte Reader verfügt wie die meisten Lesegeräte über keine Einsteckmöglichkeit für Audiostecker.

Negativ aufgefallen im Test ist dass das Touchdisplay nicht immer ganz zuverlässig reagiert. Auch bei der Menüführung wäre etwas mehr Mühe angebracht gewesen, teilweise wechselt die Sprache von Deutsch auf Englisch zu Polnisch. Das System läuft nicht immer stabil, mitunter reagiert der Reader zögerlich. Seine Hauptfunktion, das Lesen von EPUB-Dateiten, erfüllt das Inkbook Classic 2 aber mit Bravour.

Fazit: Das InkBook Classic 2 ist ein guter E-Reader der unteren Preisklasse mit kleinen Schwächen. Wer schon über mehrere Nutzerkonten bei E-Book-Shops und Leihdiensten verfügt und bspw. vom proprietären System Amazons in ein offenes E-Book-Ökosystem wechseln möchte, der sollte sich das InkBook Classic 2 genauer ansehen.