"Der Weihnachtsmann im Windrad"

Darum öffnet die Buchhandlung Schkeuditz am Heiligabend

19. Dezember 2025
Redaktion Börsenblatt

"Wir haben die letzten Jahre Heiligabend nicht auf gemacht, aber dieses Jahr uns eine Aktion einfallen lassen", lässt uns Andre Mannchen von der Buchhandlung Schkeuditz wissen. Man hat eine Weihnachtspostkarte produziert, die es kostenlos im Laden gibt.

Vorderansicht der Postkarte mit Zeichnung: Der Rentierschlitten hängt in einem Windrad

Vorderansicht der Postkarte

Wenn auch dies Jahr der Weihnachtsumsatz nicht so toll sei, so Andre Mannchen von der Buchhandlung Schkeuditz im gleichnamigen Ort, "heißt es wie immer, durchhalten und das Beste aus der Situation machen." Nach einigen Jahren Pause öffnet die Buchhandlung wieder am Heiligabend – für Kundinnen und Kunden liegt kostenlos eine eigens angefertigte Weihnachtspostkarte bereit. Mit Werbeeffekt: Vorn auf der Karte steht: "Egal was passiert, wir haben ihre Geschenke!", und hinten findet sich die Adresse der Buchhandlung. "So, damit es noch etwas lustiger wird, haben wir eine Weihnachtsstory zu der Postkarte und Heiligabend gebastelt", erklärt der Buchhändler – und: "Gern können Sie den Text und Bild verwenden, um andere Buchhandlungen aufzumuntern."

Was wir gern aufgreifen und die Weihnachtsstory hier im Wortlaut wiedergeben:

Der Weihnachtsmann im Windrad – oder: Warum die Buchhandlung Schkeuditz Heiligabend doch aufmacht

Einen Tag vor Heiligabend, kurz vor Feierabend: In der kleinen Buchhandlung Schkeuditz stapelten gerade das Team der Buchhandlung zusammen mit Leseratte Otilie die letzten Restexemplare von 'Wie man in Ruhe Weihnachten feiert' auf den Tisch, als es draußen ein Rums! gab, der die Fensterscheiben klirren ließ.

Leseratte Otilie erschrak und das ganze Team stürmten alle nach draußen, rutschten fast auf einer Schneeverwehung aus, und Otilie blieb mit offenem Mund stehen.
Oben im Windrad hing ein Schlitten. Ein roter Schlitten. Und darin – kein Witz – strampelte ein Mann im roten Mantel und brüllte gegen den Wind: "Rentier-Rudi! Ich hab doch gesagt, NICHT links abbiegen!"

Die Rentiere schnaubten beleidigt. Offenbar hielt das vordere Tier nichts von Navigationskritik.

Otilie rief: "Alles in Ordnung da oben?"

"Nein! Ich bin der Weihnachtsmann! Und ich bin offiziell… äh… hängengeblieben!"

Nach fünf Minuten war die halbe Nachbarschaft da. Jemand brachte eine Leiter, jemand ein Seil, und Otilie mit ihrem Team eine Thermoskanne mit Kaffee (denn Notfälle brauchen Flüssignahrung). Schließlich befreiten sie den Weihnachtsmann – allerdings war dabei ein ganzer Sack Geschenke über das Feld gekippt.

"Katastrophe! Ich weiß nicht mehr, was wohin gehört!", jammerte der Mann in Rot.

"Tja", sagte Otilie, "so wie das aussieht, müssen wir die Buchhandlung Morgen zum Heiligabend nochmal aufmachen."

Und das taten sie. Zwischen Romanregalen und Kinderbüchern sortierten sie Spiel, Bildbände und Legobücher. Jeder durfte helfen – solange er ein bisschen Ordnung hielt und nicht heimlich in die Süßigkeiten griff (was natürlich trotzdem passierte).

Der Weihnachtsmann schaute früh rein und war begeistert. "Sie sind ein Weihnachtswunder, Otilie! So schnell hat noch niemand meine Geschenke organisiert!"

Am Ende verteilte er brav die letzten Päckchen – und versprach, nächstes Jahr die Route vorher in Google Maps einzutippen.

Seitdem brennt jedes Jahr an Heiligabend ein Licht in der Buchhandlung Schkeuditz. Man weiß ja nie – vielleicht bleibt der Weihnachtsmann wieder irgendwo hängen.