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Poetische Trauerarbeit

14. September 2007
Redaktion Börsenblatt
Mit seiner konkreten Wahl der Worte lässt uns Joan Margarit durch seine Gedichte teilhaben am Gefühl, am Erleben der Trauer und des Loslassens, aber auch an den glücklichen Momenten der Erinnerung.
Die Krankheit seiner behinderten Tochter Joana, die mit 30 Jahren an Krebs gestorben ist und der Kindstod seiner Tochter Anna sind Erlebnisse, die Joan Margarit poetisch begleitet. Im ersten Teil des Gedichtbands sind die Gedichte enthalten, die in den letzten acht Lebensmonaten Joanas entstanden sind. Es beginnt zu regnen, und die Weihnachtsfiguren vom vergangenen Jahr bewegen sich im Hof. Ich sehe Joana lächeln, aber auf einmal wendet sie sich mir zu und schaut mich an, dann merke ich, daß es eine Erinnerung ist, weshalb der regen durch sie hindurchgeht. Der zweite Teil versammelt Gedichte von Margarits Anfängen bis heute. Auch in diesem Teil des Gedichtbands sind neben melancholischen Zeilen Trauergedichte wie etwa "Requiem für Anna" aufgeführt. Trauerarbeit könnte nicht intensiver, nicht poetischer sein. Sabrina Gab Joan Margarit: Joana und andere Gedichte (katalanisch-deutsch). Edition Delta, 2007, 172 Seiten, 17,50 Euro Weitere Buchtipps finden Sie hier!