Dabei sind es nicht nur seine Beobachtungen, die den Leser amüsieren, sondern auch die seiner Haushälterin Francisqueta, die dem Tratsch nicht gerade abgeneigt ist. In nur drei bis fünf Seiten umfassende kleine Kapiteln ziehen hintereinander sehr eigenwillige, sonderbare, verschrobene Protagonisten auf, werden Beziehungen und Beziehungslosigkeiten offenbar, die cum grano salis immer auch ein Stück unserer Eigenheiten widerspiegeln. Gerade durch allerlei Mutmaßungen und Gerüchte muss der Leser einiges an Übertreibungen abziehen allein, er weiß nicht, was stimmt und was nicht. Und ein bisschen Klatsch hört fast jeder gern. Ein höchst vergnügliche Lektüre, für die die Bezeichnung kurzweilig treffend ist.
Stefan Hauck
Josep Pla: Enge Straße. Geschichten aus der katalanischen Provinz. Ammann, 2007, 250 Seiten, 19,90 Euro
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