Buchhandel

Hugendubel: Konzentration setzt sich fort

12. Oktober 2007
Redaktion Börsenblatt
Maximilian Hugendubel rechnet in den kommenden ein bis zwei Jahren mit einer anhaltenden Konzentration im Buchhandel. Das sagte der Chef der Filialkette in einer Diskussionsrunde bei der Buchmesse.
"Das Tempo bleibt hoch, wenn es auch vielleicht nicht so rasant weitergeht wie in den letzten Monaten“, sagte Hugendubel im „Spiegel“-Forum zum Thema "Was können die Ketten besser?“. Probleme sich im Wettbewerb zu behaupten hätten vor allem kleinere und mittlere Filialisten, der individuelle, kleinere Buchhandel werde dagegen bestehen bleiben. Buchhändler Stephan Jaenicke (Detmold) geht davon aus, dass die beiden großen Ketten Thalia und DBH (Hugendubel, Weltbild u.a.) ihren Marktanteil von derzeit zusammen rund 25 Prozent noch deutlich ausbauen werden. "Ein Marktanteil von 35 Prozent ist realistisch.“ Dennoch sieht er gute Chancen für das inhabergeführte kleinere Sortiment.: "Ich sehe nur wenige Gründe, warum Filialisten per se Wettbewerbsvorteile haben sollten.“ Erforderlich seien jedoch mehr und schlagkräftigere Kooperationen der Unabhängigen, so Jaenicke: "Kooperationen sind schrecklich notwendige Einrichtungen.“ Zwei Vertreter von Einkaufsgenossenschaften diskutierten in der Runde in Halle 3.0 ebenfalls mit: Rainer Gollenstede von der LG Buch vertrat die Ansicht, dass es vor allem auf eine gemeinsame Dachmarke und ein gemeinsames Marketing ankommt. „Allerdings reicht es nicht aus, wenn Buchhändler nur die guten Konditionen mitnehmen und sonst wenig tun.“ Ebenso wie die LG Buch kämpft die von Lorenz Borsche vertretene eBuch um weitere Mitglieder, um bei Konditionenverhandlungen mit den Verlagen bessere Ergebnisse zu erzielen. Borsche sieht seine Genossenschaft jedoch auf einem guten Weg: "Wir machen inzwischen einen Außenumsatz von 50 Millionen Euro über unser Zentrallager – eine Größe, die die Verlage inzwischen sehr wohl wahrnehmen.“ Das kleinere Sortiment müsse sich auf seine Stärken besinnen, so Borsche. Den Konzepten der Filialisten ("Mehr Fläche, weniger Personal“) müsse der Unabhängige seine Beratungskompetenz, Individualität und das Ambiente seiner Buchhandlung entgegensetzen. "Das ist die Chance für den Buchhändler um die Ecke.“