Nachlass

28.000 Bücher von Kardinal Lehmann gehen nach Koblenz

15. Dezember 2025
Redaktion Börsenblatt

Er war für seine Bücherliebe und Sammelleidenschaft bekannt: Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann hatte weit mehr als 40.000 Bücher gesammelt. 28.000 Bände aus seiner Privatbibliothek hat das Bistum Mainz jetzt der Universität Koblenz zum öffentlichen Nutzen geschenkt.

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Die von Lehmann größtenteils privat gekauften und teils ihm geschenkten Bände haben hohen wissenschaftlichen Wert; inhaltlich sind sie den Gebieten Religionswissenschaft und Weltreligionen, Bibelwissenschaft, Evangelische Theologie und Ökumene, Geschichte und Kirchengeschichte, Philosophie, Politik, Naturwissenschaften, Soziologie und Pädagogik sowie Literatur und Kunstgeschichte zuzuordnen.

Der 2018 verstorbene Kardinal hatte testamentarisch verfügt, dass seine Bücher für eine wissenschaftlichen Öffentlichkeit nutzbar gemacht werden sollten.

 

12.000 Bände bereits in Berlin

Zuvor waren rund 12.000 Bände aus Lehmanns Besitz an die Humboldt-Universität zu Berlin gegangen. Damit konnte die Universität ihren Bestand für das 2019 gegründete Institut für Katholische Theologie (IKT) vor allem um Bestände zur katholischen Dogmatik und Ethik sowie zur christlichen Gesellschaftslehre und Pastoraltheologie ergänzen.

Privatbibliothek mit bis zu 100.000 Bänden

2021 hatte das Bistum Mainz mitgeteilt, dass die nachgelassene Bibliothek des früheren Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, insgesamt rund 40.000 Bände umfasst. Vor 2008, als Lehmann aus gesundheitlichen Gründen den Vorsitz der Bischofskonferenz abgegeben hatte (Lehmann war rund 33 Jahre lang Mainzer Bischof und rund 21 Jahre lang Vorsitzender der Bischofskonferenz), soll die Bibliothek noch weitaus größer gewesen sein. Teilweise war von einem ursprünglichen Bestand von gegen 100.000 Büchern die Rede, bekannt war, dass Bücher in Regalen in doppelter Reihe standen und zusätzlich auf dem Boden gestapelt waren. Viele Jahrbücher und Bände mit Mitteilungsschriften wurden dann nicht mehr benötigt, weil inzwischen auch einiges in digitalisierter Form zugänglich war. Zudem musste man sich aus Platzgründen von Büchern trennen, dann wurden auch Dubletten entfernt.