Umfrage: Wie ist die erste Woche im bayerischen Buchhandel gelaufen?

"Man hat das Gefühl, die Leute haben die Nase voll von Amazon"

4. Mai 2020
von Börsenblatt
Auch die Buchhandlungen in Bayern machen jetzt bei den Lockerungsübungen mit. Wie ist die erste Woche mit geöffneter Ladentür gelaufen? Vier Einschätzungen aus dem Sortiment - und ein guter Tipp, wie sich die Kundenzahl via "Backstage-Pass" im Blick behalten lässt.

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Maria Rind, Buch und Wein am Alten Markt, Kelheim

"Am heutigen Montag ging es bei uns wieder etwas ruhiger zu, doch die erste Woche war richtig gut, trotz Feiertag. Es kamen viele Stammkunden und auch einige neue Kunden. Man hat das Gefühl, die Menschen haben von Amazon die Nase voll und wollen den lokalen Handel unterstützen. Für die wartenden Kunden habe ich draußen einen Stuhl aufgestellt, jeder kann sich vor dem Betreten des Geschäfts die Hände desinfizieren. Das läuft alles optimal und die Leute sind diszipliniert."

Daniel Glag, Buchhandlung Jakob, Nürnberg

"Bei uns ist die erste Woche gut gelaufen, in der Stadt waren viele Leute unterwegs. Unser Sicherheits- und Hygienekonzept hatten wir zwar am Montag schon umgesetzt, aber wir haben dann schnell gemerkt, was nicht so richtig klappt. Beispielsweise sollte zunächst immer einer von uns an der Tür stehen und zählen, wie viele Leute im Laden sind – bis wir gemerkt haben, dass das nicht hinhaut. Jetzt haben wir acht `Backstage-Pässe´ gebastelt, die jeder Kunde tragen muss, wenn er den Laden betritt – ist keiner mehr übrig, muss der Kunde warten."

Hannelore Dorner, Buchhandlung Dorner, Sulzbach-Rosenberg

"Natürlich lief das Geschäft nicht so, wie wir es gewohnt sind, aber wir hatten gut zu tun. Unsere Kundschaft ist sehr, sehr vernünftig, wir haben überall Abstandsstreifen hingeklebt und Hinweisschilder aufgestellt. Die Leute halten Abstand und warten draußen, das klappt wirklich hervorragend. Unsere monatliche Veranstaltung `Minerva liest´ wollen wir nun das erste Mal als Videochat anbieten und hoffen, dass das Internet schnell genug ist. Wir sind schon sehr gespannt – wenn das gut klappt, können wir das so weitermachen."

Simon Eineder, Buchhandlung Dombrowsky, Regensburg

"Die erste Woche war wirklich sensationell. Wir haben jeden Tag Rekordumsätze gehabt und sind aus dem Beraten gar nicht mehr herausgekommen. Dabei achten wir natürlich darauf, dass immer nur fünf Leute gleichzeitig im Laden sind und auch die Schlange vor dem Laden nicht zu lang wird. Zeitweise sind wir uns wie am Fließband vorgekommen – aber immer auf persönliche und nette Art und Weise. Die Kunden waren sehr verständnisvoll, auch bei den Sicherheitsvorgaben wie dem Plexiglas an der Kasse und den vorgezeichneten Laufwegen."