Berliner Bücherfest

Berliner Bücherfest mit Palmengarten

24. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Am 21. und 22. Juni wird der Bebelplatz in Berlin wieder zur Buchhandlung unter freiem Himmel. boersenblatt.net sprach mit Detlef Bluhm, dem Vorsitzenden des Vereins Berliner Bücherfest, über das anstehende Literaturfestival.
Warum braucht Berlin das Bücherfest auch noch im achten Jahr? Bluhm: Beim Bücherfest steht allein das Buch im Fokus. Das ist uns besonders wichtig. Außerdem treten Buchhandlungen, Verlage und Antiquariate gemeinsam auf, was auch nicht alltäglich ist. Hinzu kommt die Atmosphäre des Bebelplatz durch die historische Bedeutung – 1933 Ort der Bücherverbrennung. Heute veranstalten wir dort ein riesiges Bücherfest. Das passt doch toll. Was sticht in diesem Jahr beim Berliner Bücherfest heraus? Bluhm: Im Hinblick auf die Frankfurter Buchmesse und Türkei als Gastland, haben wir zwei Autoren aus der Türkei eingeladen, nämlich Deniz Kavukcouglu, der gemeinsam mit Ingo Schulze auf der Eröffnungsveranstaltung bereits am Freitag zu sehen sein wird und Türker Armaner. Zwei Autoren, die in Deutschland noch kein Buch veröffentlicht und hier noch nie gelesen haben. Sie erwähnten die Eröffnungsveranstaltung. Die gab es in diesem Rahmen bisher noch nicht, oder? Bluhm: Eine Veröffnungsveranstaltung gibt es zum ersten Mal. Die ist am Freitag und beginnt um 19 Uhr im Lesezelt auf dem Bebelplatz. Danach wird der Abend in der Staatsoper mit einem Get-Together fortgesetzt. Anmeldungen dafür sind unter kultur@berlinerbuchhandel.de und 030/26391811 möglich. Gibt es sonst noch Veränderungen? Bluhm: Ja. Wir haben uns viel überlegt und zwei Ideen werden wir davon umsetzen. Es wird einen Lesegarten geben. Da der Bebelplatz völlig unbegrünt ist, macht es sich gut, ein Areal mit Palmen und anderen Pflanzen abzustecken. Dort kann man sich vom Trubel mit einem kühlen Getränk entspannen. Außerdem können die Gäste Luftballons steigen lassen. Gewinne sind auch möglich. Sind in diesem Jahr wieder hauptsächlich Berliner Autoren auf dem Fest aktiv? Bluhm: Letztes Jahr war dies der Fall, dieses Mal nicht. Wir haben sehr prominente Autoren dabei. Zum Beispiel Clemens Meyer, Karen Duve und Feridun Zaimoglu. Aber natürlich sind auch wieder Berliner Autorinnen und Autoren von nationalem und internationalem Rang vertreten. Hier nenne ich nur Ingo Schulze, Thomas Pletzinger, Steffen Möller und Jenny Erpenbeck. Man kann ja kein Bücherfest ohne Autorinnen und Autoren aus Berlin machen, denn Berlin ist nun einmal deren Hauptstadt. Wie wird das Bücherfest finanziert? Bluhm: Dreißig Prozent des Gesamtetats in Höhe von 80.000 Euro kommen aus einem Fond der Europäischen Union. Den Rest finanzieren wir durch Standgebühren, Anzeigenverkäufe, Einnahmen durch eine Tombola und Spenden sowie Sponsorenbeiträge selbst. Welchen Wunsch haben Sie für Bücherfest? Bluhm: Wie immer wünsche ich mir schönes Wetter. Das bedeutet: 24 Grad, leicht bewölkt. Falls das eintritt, erwarten wir wieder zwischen 50.000 und 80.000 Besucher.