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Hertie droht das Aus

31. Juli 2008
Redaktion Börsenblatt
Die Warenhauskette Hertie mit 4100 Mitarbeitern hat heute Insolvenz angemeldet. Das bestätigte eine Sprecherin des Essener Amtsgerichts dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". In fast allen 70 Hertie-Filialen werden auch Bücher verkauft. Das Buch-Umsatzvolumen der Hertie-Häuser wird auf 23 Millionen Euro geschätzt.
Die Belieferung der Filialen hat das Barsortiment KNV übernommen; im Segment Reise ist Mair DuMont Hauptlieferant. Grund für die Schieflage bei Hertie seien vor allem massive finanzielle Probleme bei der britischen Muttergesellschaft Dawnay Day, heißt es. Der Finanzinvestor hält 85 Prozent an Hertie. Ein Sprecher der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sagte der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung": "Der Aufsichtsrat hat festgestellt, dass die Geldgeber zahlungsunfähig sind und Hertie vor dem Aus steht." Die nordhrein-westfälische Landesregierung prüft offenbar eine Landesbürgschaft. Eine weitere Option ist der Verkauf der Immobilien. Seit knapp drei Jahren ist Dawnay Day Haupteigentümer bei Hertie. Die Briten hatten das Unternehmen damals vom Essener Karstadt-Quelle-Konzern (heute Arcandor) übernommen.