Nach Ihrer Ansicht sei die Vermietung der Schulbücher die für das Saarland am besten geeignete Form der Lernmittelfreiheit. Damit könnte für alle Familien ein kostengünstiges System errichtet werden, das sicherstellt, dass die öffentlichen Gelder für Schulbücher auch tatsächlich den Kindern zu Gute kommen. Das System soll auf drei Säulen beruhen: Einmal der Beteiligung der Eltern durch eine Leihgebühr, daneben ein starkes finanzielles Engagement des Landes sowie eine Beteiligung der kommunalen Schulträger. Die Leihgebühr soll für die Eltern zwischen 30 und 60 Euro liegen. Zur Anschaffung der Schulbücher rechnet das Land mit einem Betrag von bis zu sieben Millionen Euro. Mit den kommunalen Schulträgern, die die Abwicklung übernehmen sollen, werden in den nächsten Wochen die notwendigen Gespräche geführt, damit bereits zum nächsten Schuljahr ein solches Leihsystem realisiert werden kann.
Bisher hat das Saarland wegen seiner Haushaltsnotlage auf eine weitergehende Lernmittelfreiheit verzichtet. Das Thema Bildung und die Versorgung mit kostenlosen Schulbücher bestimmen jedoch bereits jetzt den Wahlkampf für die Landtagswahl am 30. August 2009.
"Für den saarländischen Buchhandel bedeutet dieser Schritt die völlige Abkehr von der zur Zeit gewohnten Schulbuchversorgung im Saarland", so Klaus Feld, Geschäftsführer der Landesverbände Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland im Börsenverein. Bisher haben die Eltern eigenverantwortlich die Schulbücher für ihre Kinder gekauft. Als Unterstützung erhielten sie einkommensabhängige Zuschüsse für den Kauf der Schulbücher. "Aus der Sicht des Buchhandels hat sich dieses System bewährt. Eigene Schulbücher bedeuten für die Schüler viele Vorteile, da sie das selbständige Lernen fördern", so Feld. Allerdings hätten die Klagen über die unzureichende finanzielle Unterstützung der Eltern in der letzten Zeit deutlich zugenommen.