Interview

"Verlage werden zu potentiellen Direktlieferanten"

18. September 2008
Redaktion Börsenblatt
Beim Independent Day der Mayerschen vergangene Woche ist Prolit-Chef Jochen Mende mit dem Angebot, als Key Accounter für seine Partnerverlage aufzutreten, auf offene Ohren gestoßen. boersenblatt.net hat noch einmal genauer nachgefragt.
Prolit will bei der Mayerschen als Key Accounter für seine Partnerverlage auftreten. Werden dadurch nicht die Belange der Vertreter beeinträchtigt? Mende: Nein, das Angebot richtet sich nur an die Partnerverlage, die bislang keinen eigenen Auftritt bei den Hausbörsen der Mayerschen haben oder deren Vertreter in den Filialen der Mayerschen nicht empfangen wurden. Wir bieten an, sie bei der Börse mit ihren jeweiligen Spitzentiteln zu vertreten. Wann wollen Sie damit starten? Mende: Bereits bei der Hausbörse im Januar soll unsere Vertriebsmitarbeiterin Sabine Klees als Key Accounterin tätig werden. Die Vereinbarungen mit der Mayerschen umfassen auch einheitliche Zahlungskonditionen. Was passiert mit den bestehenden Vereinbarungen? Mende: Bisher haben wir uns engagiert, um Prozesse durch Vereinbarung einheitlicher Zahlungskonditionen zu vereinfachen. Die Rabatte u.a. wurden von den bisher schon direkt an die Mayersche liefernden Verlagen individuell vereinbart. Diese bestehenden Vereinbarungen bleiben in vollem Umfang erhalten. Für bei uns ausliefernde Independent-Verlage jedoch, die bisher keine Direktlieferanten der Mayerschen waren, vereinbaren wir nun eine umfassende 'Rahmenkondition', der all diese Verlage beitreten können. Nach unseren Erfahrungen in gleich gelagerten Fällen werden dies nahezu alle Verlage auch tun. Wie kommt Ihr Konzept bei anderen Filialisten an? Mende: Vereinfachung und Vereinheitlichung der Prozesse treiben wir mit vielen mittleren und großen Filialisten wie auch mit Kooperationen unabhängiger Buchhandlungen (LG Buch, AUB/EKservice, Prolit-Partner-Programm) voran. Neu ist nun der 'Key-Accounter-Ansatz' mit der Mayerschen, der dort auf große Zustimmung gestoßen ist. Mit einem weiteren großen Filialisten gab es bereits vor geraumer Zeit Gespräche hierzu, aber daraus ist leider bisher nichts geworden. Wir bleiben dran.