Die Jugend in Deutschland vergöttert Anis Mohamed Ferchichi, besser bekannt als Bushido. In seinem gleichnamigen Buch (Riva) berichtet er über sein nicht unbedingt geradliniges Leben. Er schreibt über die verkorkste Beziehung zu seinem Vater, die Zeit als Maler und Lackierer und vom Eignungstest für eine Ausbildung zum Polizisten. Gemeinsam mit seinem PR-Berater Lars Amend schrieb der Rapper nun sein »wahres Leben« auf, wie er selber behauptet. Einen Platz hinter dem Musiker ist Altkanzler Helmut Schmidt mit Außer Dienst« (Siedler) eingestiegen. Hier macht er sich Gedanken über die gegenwärtige Politik und die Zukunft Deutschlands und räumt persönliche Fehler ein, die ihm im Laufe seines Lebens unterlaufen sind.
Die weiteren sieben Newcomer nehmen fast alle Plätze von 17 bis 25 ein: »Das Seerosen-Prinzip« (DuMont, Platz 17) von Daniel Goeudevert, »Deutschlands sexuelle Tragödie« (Gerth Medien, 19) von Bernd Siggelkow und Wolfgang Büscher, »Denken hilft zwar, nützt aber nichts« (Droemer/Knaur, 20) von Dan Ariely, »Die deutsche Rechtschreibung plus Duden Korrektor (Bibilographisches Inst., 21) gschrieben von der Dudenredaktion, »Der Bader-Meinhof-Komplex (Hoffmann und Campe, 23) von Stefan Aust, »Kritik der reinen Toleranz« (WJS, 24) von Henryk M. Boder und als letztes schafftes auch noch Declan Hill mit »Sichere Siege« (Kiepenheuer&Witsch, 25) in die Sachbuch Bestsellerliste.
Auch bei der Belletristik ist Platz 17 eine magische Grenze. Bis zu diesem Rang sind kaum Änderungen zu beobachten, aber danach tut sich eine Menge: Orhan Pamuk, türkischer Autor und Nobelpreisträger, profitiert als bester Neueinsteiger sicherlich von der in Kürze beginnenden Frankfurter Buchmesse, die in diesem Jahr bekanntlich die Türkei als Ehrengast geladen hat. Dadurch rückt der prominenteste Autor dieses Lands automatisch in den Fokus des Interesses. »Das Museum der Unschuld« (Hanser) ist eine Liebesgeschichte, die nur am Rand die wirtschaftliche und politische Instabilität Istanbuls in den 70er Jahren streift. Vielmehr wird das Innenleben des Protagonisten detailliert beschrieben.
Ganze 976 Seiten hat das Buch zu bieten, das ebenfalls neu in der Woche vom 11. bis 17. September in die Belletristik-Charts eingestiegen ist. Doch das ist nicht Uwe Tellkams einziger Erfolg, schließlich schaffte er es mit »Der Turm« (Suhrkamp) auch auf die Shortlist des Deutschen Buchpreis. Fast schon eine Garantie, dass er in den kommenden Wochen noch weiter nach oben steigen wird.
Es folgen noch zwei weitere neue Titel: Der Kriminalroman von Andrea Camilleri »Die schwarze Seele des Sommers« (Lübbe, 21) und der vierte Teil der Phantasyreihe von Angie Sage: »Septimus Heap 04. Queste« (Hanser, 25).
Alle Daten wurden von Media Control GfK und »Focus« ermittelt.
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