Amazon.at

"Generalangriff auf die Preisbindung"

2. Oktober 2008
Redaktion Börsenblatt
Der Medienhändler Amazon.de gewährt seinen Kunden mit Lieferadresse in Österreich auf alle Bücher einen Rabatt von zehn Prozent. "Mit dem Angebot werden bewusst grenzüberschreitende Verkäufe zur Umgehung der Preisbindung stimuliert", sagt Börsenvereinsjustiziar Christian Sprang.
Amazon verletze mit dem Angebot zwar weder das deutsche noch das österreichische Buchpreisbindungsgesetz, gehe faktisch aber zum "Generalangriff auf die Preisbindung" über, so Sprang. Der Amazon-Vorstoß könnte dem grenzüberschreitenden Handel im Internet Tür und Tor öffnen, befürchtet der Justiziar. Und spätestens dann stehe das Sortiment endgültig als "die teure Apotheke des Buchhandels" da. Gegen die neue Praxis bei Amazon könnten nur die Verlage vorgehen, die Amazon beliefern; Börsenverein und Preisbindungtreuhänder hätten keine Handhabe, so Sprang.