Obwohl die Türkei und Deutschland eng miteinander verbunden seien, so "sind sie doch sehr unterschiedlich", meinte Kai Diekmann bei der Buchpräsentation am Messe-Mittwoch. Dieser Aspekt sei auch der Anlass gewesen, gemeinsam mit der Hürriyet dieses Buch zu veröffentlichen. Das Verständnis für die andere Kultur müsse noch weiter wachsen.
Die Liste der Autoren, die einen Beitrag geschrieben haben, ist lang und prominent. Der Einfluss der beiden großen Zeitungen hat da sicherlich eine Rolle gespielt: Frank-Walter Steinmeier, Angela Merkel, Lady Bitch Ray, Seyran Ates, Mesut Yilmaz u.a. sollen demonstrieren, dass unterschiedliche Sichtweisen im Buch berücksichtigt werden. Das merkte auch Cem Özdemir erfreut an, der nicht unbedingt dafür bekannt ist, positiv in der "Bild" oder auch im türkischen Pendant "Hürriyet" dargestellt zu werden. Aber das gehöre zu seinem Job als Politiker bei den Grünen dazu. Auch den Titel "Süper Freunde" hält er für gelungen, weil er in beiden Sprachen funktioniere.
Özdemir selbst hat bei "Süper Freunde" nicht mitgewirkt, weil er mit seinem Buch "Die Türkei - Politik, Religion, Kultur" beschäftigt war. Für die Zukunft wünschte er sich abschließend, dass die "Bild" etwas türkischer werde und die "Hürriyet" etwas deutscher. Dann würde es einige Probleme weniger geben, denn es gäbe immer noch zu viele Situationen, in denen sich die beiden Kulturen missverstehen würden.