DGI-Tagung

Denkzettel für die Zukunft

16. Oktober 2008
Redaktion Börsenblatt
Sie sind keine Elitetruppe, könnten aber leicht dafür gehalten werden – so konzentriert widmen sich die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Information (DGI) ihrem Hauptthema: Information. Parallel zur Frankfurter Buchmesse begann heute ihre 60. Jahrestagung. Aus Anlass des Jubiläums standen auch drei ehemalige Präsidenten auf dem Podium, darunter der Verleger Arnoud de Kemp.
„Ich habe keinen Text vorbereitet, aber viele Denkzettel mitgebracht“, setzte de Kemp (AKA-Verlag) an. Was folgte, war jedoch keine Abrechnung mit der DGI und ihren Mitgliedern, sondern ein Appell: „Wir stehen am Anfang einer Entwicklung, die uns in eine neue Welt führen und verführen wird“, sagte er. Informationskompetenz sei künftig wichtiger denn je. „Deshalb müssen wir in die Schulen gehen und vermitteln was es bedeutet, Informationen zu suchen und zu bewerten.“ Gelinge dies nicht, würde die Gesellschaft verflachen. „Google macht dumm, zeigt nur einen Teil der Welt“, warnte de Kemp. „Über den Wert von Information muss lautstark nachgedacht werden.“ Sein Publikum nickte. Die DGI macht sich seit mehr als einem Jahr dafür stark, hat Aspekte der Vermittlung von Informationskompetenz in Schulen neu analysiert und Konzepte entwickelt. Noch im Lauf der Frankfurter Buchmesse soll eine Denkschrift zum Thema vorgestellt werden und ein neues Internet-Portal starten – als Subportal des Deutschen Bildungsservers. Inhaltlich beschäftigen sich die Informationsspezialisten bei ihrer diesjährigen Jahrestagung, die noch bis zum 17. Oktober läuft, um „Verfügbarkeit von Informationen“. Diskutiert wird unter anderen über e-Sience, Open Access und die Langzeitarchivierung von elektronischen Dokumenten, über die digitale Kluft in der Gesellschaft, Wikis und Ontologieentwicklung.