Stiftung Buchkunst

Ein Hoch auf die Schönheit der Bücher

16. Oktober 2008
Redaktion Börsenblatt
Warum die Gutenberg-Galaxis schon vor 25 Jahren in das digitale Zeitalter eingetreten ist, verriet Verleger Thedel v. Wallmoden bei der Preisverleihung der Stiftung Buchkunst heute auf der Buchmesse.
Bücher seien seit vielen Jahren das Ergebnis eines digitalen Produktionsprozesses, so der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Buchkunst. Das rücke bei der aktuellen Diskussion rund ums E-Book schnell in den Hintergrund. Dass gedruckte Bücher die digitale Revolution überleben, steht für Thedel v. Wallmoden außer Frage: "Seit der Mondlandung wissen wir, dass es Astronautennahrung gibt, die wir wochenlang in der Hosentasche mit uns herumtragen könnten – haben wir deshalb aufgehört gut zu essen und zu kochen?" Dass gute Gestalter ein Buch zum optischen Genuss machen können, zeigte einmal mehr der aktuelle, auf der Messe prämierte Bücherjahrgang. Der erste Preis der Stiftung Buchkunst, dotiert mit 6.000 Euro, ging in diesem Jahr an den Gerstenberg Verlag für sein Buch "Jazz" von Robert Nippoldt und Hans-Jürgen Schaal. Über den zweiten Preis (3.000 Euro) können sich gleich zwei Verlage freuen: Der Klett Verlag und der Erhard Friedrich Verlag, die gemeinsam das Schulbuch "Kunst-Bildatlas" herausgebracht haben. Den dritten Preis sicherte sich der Verlag für Druckgrafik Hans Gieselmann aus Bielefeld für "Werkkunst. Kunst und Gestaltung in Bielefeld 1907-2007". Die Förderpreis für junge Buchgestalter (jeweils 1.700 Euro) gewannen: Sophie Schiela (Dachau) und Helga Schmid (Mitterscheyern) für den Titel "hinan, hinab – Inszenierung von Text im Raum" (Eigenverlag) Huyen Trang Nguyen (Hamburg) für "Song Vui – Lebensfreude. Gedichte eines Taugenichts" (Material Verlag der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg) Tanja Mix (Tübingen) für den Titel "Völkerstrafrecht" von Gerhard Werle, erschienen bei Mohr Siebeck. Was zeigt, dass auch ganz normale "Gebrauchsbücher" bei der Stiftung Buchkunst zum Zug kommen.