Ein Hackenporsche, das muss wohl einigen Lesern an dieser Stelle kurz erläutert werden, ist die volksmündliche bezeichnung für ein mehr oder weniger großes Transportbehältnis, das man mittels einer ausziehbaren Halterung auf zwei Rollen hinter sich herzieht. Dieser kleine Wagen, der uns von Flughäfen und bahnhöfen wohlvertraut ist, hat nun auch die Buchmesse erobert und das Gedränge in den Gängen verkompliziert. Kolleginnen haben erzählt, dass sie aus Sorge um ihre teuren (und neuen) Schuhe ihre Gänge durch die Messehallen auf das Notwendigste beschränken, und ich selbst kann von einigen Kollisionen berichten, die nur durch Glück und eine bisher ungeahnte Reaktionsschnelligkeit unfallfrei überstanden werden konnten. Neben den Herstellern dieser mobilen Transportgeräte wird sich vor allem die Versicherungswirtschaft freuen, denn angesichts der zu erwartenden Unglücke mit Personenschäden wird die private Haftpflichtversicherung zusätzliche Umsätze erwirtschaften.
Bemerkenswert an diesem Trend ist jedoch vor allem die Tatsache, dass der Hackenporsche ein anderes transportmedium, nämlich den guten alten Rucksack, vollständig zu verdrängen droht. Unabhängig von den gesundheitspolitischen Dimensionen dieses Paradigmenwechsels ist der damit einhergehende Traditionsverlust zu bedauern, stammt doch der erste archäologische Nachweis eines Vorläufers unseres heutigen Rucksacks immerhin aus dem Jahr 3.300 v. Chr. und ist somit wesentlich älter als unsere Buchkultur. Die zu bewahren, ist eine der vordringlichsten Anliegen der Buchmesse. Ich plädiere entschieden dafür, den Rucksack in diese Kultur des Bewahrens einzubeziehen und entsprechende ordnungspolitische Maßnahmen zu erwägen.