Thomas Wrensch, Buchhandlung Graff (Braunschweig):
"Ich glaube an den Buchhandel, und insofern auch daran, dass uns diese Vereinbarung selbst auf lange Sicht nicht unbedingt tangiert. Ein ungutes Gefühl bleibt dennoch: Google macht sich überall breit, reißt alles an sich. Verlage geben ihre wertvollsten Sachen aus der Hand die Inhalte. Es gibt noch andere Möglichkeiten, in der digitalen Welt Geschäfte zu machen. Verlage sollten sich sehr gut überlegen, was sie da vorantreiben. Irgendwann könnten auch sie überflüssig sein."
Franziska Bickel, Buchhandlung Vogel (Schweinfurt):
"Meine erste Reaktion war: Ach, siehe da Random House schwenkt um. 125 Millionen US-Dollar: Das klingt zunächst nach viel Geld, ist im Grunde aber viel zu wenig. Die Verlage sollten noch einmal nachverhandeln. Dass der Buchhandel beim Handel mit digitalen Inhalten ausgegrenzt werden könnte, ist natürlich gefährlich. Grundsätzlich bin ich aber der Meinung: Besser Google macht es, als das es gar nicht passiert. Für die Sache an sich, also mehr Aufmerksamkeit für Titel, ist die Google Buchsuche gar nicht schlecht. Je höher die Verbreitung einer Botschaft, je eher kommt sie an."
Manfred Queißer, Buch Queißer (Lebach):
"Wer die Inhalte hat, sitzt am Drücker. Als Buchhändler sind wir da im Prinzip außen vor. Verlange handeln kurzfristig wenn sie Maßnahmen treffen, die das stationäre Sortiment schwächen. Wir werden immer mehr zu einer Nische, wenn der digitale Handel richtig losgeht. Ich habe die Stellungnahme des Börsenvereins gelesen und kann mich Herrn Skipis nur anschließen. Man sieht doch klar, wohin die Reise mit Google geht. Ich halte es für bedenklich, dass sich Google zum Vollversorger entwickelt, alle Medieninhalte bündeln will wobei die persönlichen Rechte sicher nicht im Mittelpunkt stehen. Andererseits: Wir können nicht mit dem Finger auf Google zeigen. Für uns Buchhändler viel bedenklicher halte ich die Partnerschaft von Sony, Libri und Thalia."
Hermann-Arndt Riethmüller, Osiander (Tübingen):
"In den Stellungnahmen des Börsenvereins und des Verbands deutscher Schriftsteller steht alles Wesentliche drin. Dem habe ich nichts hinzufügen."
Ullrich Engelbrecht, Buchhandlung von Uslar (Lechbruck):
"Wir werden sehen, was daraus wird. Aber ich halte es für wichtig, hier zunächst einmal das Gute zu sehen. Daten zu verknüpfen, wie es Google tut, finde ich grundsätzlich gut. Und auch die Buchsuche empfinde ich eher als Chance für alle, vor allem wenn ich an die Nutzer von Fachbüchern denke. Wer Informationen sucht, wird profitieren."