Studie

Medienunternehmen betreiben Online-Geschäft nur halbherzig

3. November 2008
Redaktion Börsenblatt
Das Online-Geschäft wird in vielen Medienunternehmen immer noch als Nebengeschäft behandelt. Nur die Hälfte (52 Prozent) der Unternehmen erreicht ihre Umsatz- und Ergebnisziele im Online-Geschäft. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung der Managementberatung Horváth & Partners unter Führungskräften der Medienbranche.
Der Studie zufolge hat der Auf- und Ausbau des Internetgeschäfts für mehr als zwei Drittel der Studienteilnehmer (70 Prozent) eine vergleichbare oder sogar höhere Priorität im Verhältnis zum traditionellen Geschäft. Dennoch arbeiten nur 28 Prozent der Studienteilnehmer mit einer strategischen Planung. Und nur knapp die Hälfte (49 Prozent) erstellen Business-Pläne. „Die wirtschaftlichen Risiken des Online-Geschäfts werden unter dem Aspekt seiner zukunftssichernden Notwendigkeit häufig nicht objektiviert betrachtet“, so Ralph Becker, Partner und Medienexperte bei Horváth & Partners. Angesichts der Herausforderungen im Online-Geschäft - hohe Anfangsinvestitionen, volatiles Nutzerverhalten, kurze Produktlebenszyklen und intensiver Wettbewerb - sei es erstaunlich, dass es viele Unternehmen versäumen, konkrete und verbindliche Ziele zu setzen und eine systematische Erfolgsmessung durchzuführen. An der Befragung, die Anfang Oktober 2008 durchgeführt wurde, nahmen nach Angabe der Managementberatung 130 Führungskräfte aus allen Mediensparten in Deutschland, Österreich und der Schweiz teil.