Branchenparlament

Branchenparlament debattiert über Shop-Funktionen von libreka!

6. November 2008
Redaktion Börsenblatt
Die Branchenplattform libreka! war Hauptdiskussionsthema im ersten Teil der Abgeordnetenversammlung. Vor allem aus den Reihen der Barsortimente kam Kritik, die geplanten E-Commerce-Funktionen von libreka! würden die Geschäfte der Zwischenbuchhändler tangieren.
So forderte etwa Libri-Chef Holger Bellman, libreka! dürfe den Barsortimenten keine Konkurrenz machen. „Die Branchenplattform hat sich zu weit weg entwickelt von der ursprünglich angedachten Volltextsuche“, so Bellman. Das geplante E-Commerce-Tool „divergiert mit den Interessen mancher Branchenteilnehmer“. MVB-Geschäftsführer Ronald Schild betonte, dass man niemanden zu bestimmten Vertriebsformen oder Shop-Lösungen zwingen werde. „libreka! ist nur eine Plattform, kein Verkäufer“, unterstrich Schild. Verleger Matthias Ulmer wies darauf hin, dass das E-Commerce-Modell schon immer vorgesehen gewesen sei. „Was jetzt umgesetzt wird, ist von großer Berechenbarkeit“, so Ulmer. Sämtliche Schritte seien im Vorstand abgestimmt worden. Karl-Peter-Winters, Vorsitzender des Verleger-Ausschusses, formulierte, dass „wir in die Plattform alle Unternehmen so integrieren müssen, dass jeder seinem Geschäft nachgehen kann“. KNV-Geschäftsführer Oliver Voerster begründete seine Bedenken gegenüber libreka! vor allem damit, dass die Barsortimente sich innerhalb der Plattform nicht eigenständig positionieren können. Allerdings stünde für ihn nicht die Frage zur Debatte, libreka! zu amputieren. „Es geht eher darum, zu überlegen, ob eine Kurskorrektur sinnvoll ist.“ Thalia-Chef Michael Busch schlug vor, die Argumente in Sachen Shop-Lösung nochmals zu sammeln und zu sortieren, „um eine Entscheidungsbasis zu haben“. Matthias Heinrich, Vorsitzender des Branchenparlaments, formulierte einen Beschluss der Versammlung. Er beinhaltet, dass das Branchenparlament libreka! unterstützt - mit der Aufgabe für das Haupt- und Ehrenamt, für die größtmögliche Integration aller drei Sparten zu sorgen.