Beschluss 1
»Das Branchenparlament unterstützt das Branchenprojekt libreka! als gemeinschaftliche Initiative, die die Vermarktung und den Verkauf von Buchinhalten der gesamten Branche ermöglicht. Damit gewährleistet der Börsenverein jedem Marktteilnehmer die ungehinderte Teilnahme am elektronischen Handelsverkehr.
Das Hauptamt wird aufgefordert, mit ausgewählten Mitgliedern aus den drei Fachausschüssen bei der weiteren Umsetzung des E-Commerce-Modells bis Ende 2009 für die größtmögliche Integration aller drei Sparten zu sorgen.«
Beschluss 2
»Das Branchenparlament teilt die Auffassung des Vorstands des Börsenvereins, dass eine einheitliche Preisbindung nach dem Buchpreisbindungsgesetz auch für E-Books gilt.
Das Branchenparlament schließt sich der Definition des Vorstands in seiner Stellungnahme zur Preisbindung von E-Books an, wonach solche E-Books preiszubinden sind, die einem gedruckten Buch im Wesentlichen entsprechen. Danach sind E-Books im Sinne von § 2 Abs. 1 BuchPrG beispielsweise in ihrer Gesamtheit zum Download bestimmte oder auf Datenträgern jeglicher Art handelbare Werke, die geeignet sind, in ähnlicher Form genutzt zu werden wie gedruckte Werke.
Das Branchenparlament empfiehlt dem Vorstand und den Verfassern der Stellungnahme zur Preisbindung von E-Books im Hinblick auf auszudifferenzierende Geschäftsmodelle vertiefend Klarheit zu schaffen.«
Beschluss 3
»Mit Sorge verfolgt die deutsche Buchbranche die Entwicklung der Kulturbeiträge im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Zuletzt wurden mit dem vorzeitigen Übertragungsende der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels und der fristlosen Absetzung der Sendung Lesen! und dem bedenkliche Marken gesetzt. Programmplätze werden reduziert, Kultur findet meist nur noch im Nachtprogramm statt.
Das Lesen von Büchern zählt nach Meinungsumfragen unverändert zu den zehn Lieblingsbeschäftigungen der Deutschen. Durch geeignete Fernsehformate wird die Vielfalt in der deutschen Literaturlandschaft gefördert, Zuschauer werden für unbekannte Autorinnen und Autoren begeistert. In verschiedenen Nachbarländern gelingt es sogar, im Nachmittagsprogramm ein Millionenpublikum für Bücher zu gewinnen.
Das Branchenparlament des Börsenvereins appelliert an die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten, die von Marcel Reich Ranicki und Elke Heidenreich angestoßene Debatte um die Rolle der Kultur im Fernsehen offen zu führen. Der Börsenverein erwartet von dieser Diskussion nicht nur eine Bestätigung vorhandener Sendeplätze, sondern die dringend notwendige Erweiterung eines kulturell profilierten Programms. Der Börsenverein wird gerne seinen Beitrag dazu leisten.«