Die Studie lässt erstmals Kinder zum Thema Vorlesen zu Wort kommen und knüpft an die im vergangenen Jahr veröffentliche Studie "Vorlesen in Deutschland 2007 an, in der die Eltern im Fokus standen.
Rainer Esser, Geschäftsführer der "Zeit", zufolge rückt die Studie gravierende Vorurteile zurecht: "Einkommen und Bildungsgrad spielen beim Vorlese-Verhalten der Eltern fast keine Rolle. Viele Eltern halten sich für Vorlese-Eltern, sind es in der Praxis aber nicht. Nur 18 Prozent der Eltern sagten im vergangenen Jahr, sie würden niemals vorlesen, in der aktuellen Studie erklärte ein doppelt so hoher Prozentsatz der Kinder, dass ihnen niemand vorliest."
Eine Kernbotschaft der Studie heißt laut Heinrich Kreibich, Geschäftsführer der Stiftung Lesen, "Vorlese-Väter gesucht". Denn nur acht Prozent der Kinder bekommen von ihren Vätern vorgelesen. Mütter lesen im Vergleich acht Mal so häufig vor. Für die schwer zu erreichende Zielgruppe Jungen sind Vorlese-Väter wichtige Vorbilder, so Klein-Bölting.
Am 20. November findet zum fünften Mal der bundesweite Vorlesetag statt. Rund 7.500 Vorleser wollen sich an diesem Tag in ganz Deutschland engagieren, darunter viele Prominente aus Politik, Kultur, Medien und Sport: u. a. Ursula von der Leyen, Johannes B. Kerner, Roland Kaiser, Sarah Kuttner und Marco Bode.