Erbschaftssteuer

Letzte Runde

26. November 2008
Redaktion Börsenblatt
Nach heftigen Debatten hat sich die Koalition auf einen Kompromiss bei der Reform der Erbschaftssteuer geeinigt. Damit ist zwar die erste politische Hürde genommen – doch das Vorhaben könnte immer noch scheitern. Nach wie vor gebe es Proteste aus den Reihen der CSU, erzählen Beobachter.
Medienberichten zufolge richtet sich die Kritik unter anderem gegen die Regelungen bei der Firmennachfolge. Am morgigen Donnerstag soll nun der Bundestag über das geplante Gesetz entscheiden. Im Fall einer Firmennachfolge enthält der Gesetzestext aktuell zwei Basisregeln: Wer ein ererbtes Unternehmen im Kern sieben Jahre fortführt, zahlt Steuern auf 15 Prozent des Betriebsvermögens – wer es zehn Jahre lang weiter betreibt, bleibt komplett von den Abgaben verschont. Insider rechnen bereits damit, dass bei rund 90 Prozent aller Betriebe keine Erbschaftssteuer mehr fällig würde. Gibt der Bundestag morgen grünes Licht, könnte der Bundesrat schon am 5. Dezember sein Votum zur Erbschaftssteuerreform abgeben. Damit wäre der Weg frei, dass das Gesetz, wie vom Bundesverfassungsgericht vor zwei Jahren gefordert, zum 1. Januar des kommenden Jahres in Kraft tritt. Durch die Erbschaftssteuer fließen jedes Jahr ca. vier Milliarden Euro in die Kassen der Länder.