Ich sitze nun, statt in einem aufregenden Pariser Verlag, ganz solide in der schwäbischen Provinz im Büro eines kleineren Hörbuchverlags.
Und finde es toll!
Also in erster Linie den Verlag und meine Arbeit hier der Charme dieser schwäbischen Kleinstadt kann sich jedoch nicht ganz mit dem vom Paris messen. Dafür kann ich mir hier mein Zimmer wenigstens leisten.
Und ich lerne viel. Sogar auch eine neue Sprache Schwäbisch ist nicht zu unterschätzen.
Vor allem aber lerne ich den Hörbuchmarkt kennen, in all seinen Facetten. Wie man als kleiner Verlag neben den Größeren besteht, dass (Konzern-)Beziehungen wie immer alles sind um an die wirklich guten Titel heranzukommen und das sich über kurz oder lang was ändern wird im Hörbuchmarkt.
Das unaufhaltsame Wachstum der letzten Jahre scheint gedämpft, zu viele Verlage mit zu vielen Titeln drängeln sich in den sich nun etwas langsamer leerenden Verkaufsregalen. Die Lager sind voll, selbst Spitzentitel werden nur einzeln eingekauft. Von der Backlist ganz zu schweigen. Liegt es am immer größer werdenden Anteil des Downloadmarktes? Oder wächst das Angebot einfach nur überproportional zur Nachfrage, weil zu viele ein Stück vom Hörbuch - Kuchen abhaben wollen?
Wahrscheinlich muss der Knoten von beiden Enden her gelockert werden: manche Wettbewerber werden sich nicht am Markt behaupten können und räumen früher oder später wieder das Feld und gleichzeitig müssen neue Kundengruppen erschlossen werden, die Akzeptanz des Mediums Hörbuch in der Bevölkerung erhöht werden.
Wie man einer derjenigen ist, die überleben, versuche ich gerade zu lernen