Stuttgarter Buchwochen zu Ende

Ruanda, RAF und Rotwein

8. Dezember 2008
Redaktion Börsenblatt
Auch wenn es manche anders sehen mögen: Frauen können durchaus mit Geld umgehen. Sie wollen es allerdings oft nicht. Das zumindest war die Bilanz eines Gesprächs zum Thema „Frauen und Geld“ bei den Stuttgarter Buchwochen. Zum 57. Mal hat die Literaturschau im Haus der Wirtschaft stattgefunden – und hat wieder ein breites Spektrum abgedeckt: die Hochkultur und die pure Unterhaltung, Politik, Gesellschaft und Schöngeistiges.
Hier hat der Autor Rainer Wochele („Der General und der Clown“) über Ruanda diskutiert, dort wurde Grappa getestet. Denn längst gehört das kulinarische Erlebnis zu den Buchwochen dazu - diesmal in Form eines literarischen Olivenöl-Tastings, einer Wein- und einer Grappaprobe. Gastland war Italien, das in rund tausend Büchern vorgestellt wurde, in Werken aus und über den südlichen Nachbarn. Das Sehnsuchtsland stellten zwei Fotoausstellungen vor: sizilianische Landschaften von Peter Oszvald sowie Andreas Pflaums Ansichten von Rom – gesehen durch eine Camera obscura. Die Stuttgarter Buchwochen zählen zu den größten regionalen Buchausstellungen in Deutschland und werden vom Börsenverein und dem baden-württembergischen Wirtschaftsministerium veranstaltet. Rund 350 Verlage stellten ihr aktuelles Programm vor, unter den 25 000 Büchern waren allein 9000 Neuerscheinungen. Tausend Verlagskalender wurden in einer Ausstellung vorgestellt, und es gab eine Sonderschau zum „Deutschen Fotobuchpreis 2009“. 117 000 Besucher kamen an den 25 Tagen der Buchwochen, vergleichbar mit dem vergangenen Jahr. Höhepunkt des Veranstaltungsprogramms war der Auftritt von Stefan Aust, der sein Buch „Der Baader-Meinhof-Komplex“ über die RAF präsentierte. Auch der Abend mit der Tatort-Kommissarin Ulrike Folkerts war extrem gut besucht – sie stellte den Fotoband „Glück gefunden“ vor, für den Katharina Schnitzler die Schauspielerin in verschiedensten Lebenslagen fotografiert hat. Im Rahmen des Schwerpunktthemas „Rund ums Mittelmeer“ lasen die Autoren Elia Barceló, Esmahan Aykol und Petros Makaris. Großes Interesse bestand auch wieder am Krimi. Bei der langen Kriminacht lasen sieben Kriminalschriftsteller wie Friedrich Ani und Thomas Hoeps. Parallel zu den Stuttgarter Buchwochen fand in Karlsruhe wieder die Bücherschau statt, die ebenfalls am 7.Dezember zu Ende ging. Dort kamen 62 5000 Besucher, Gastland war Irland, das Schwerpunktthema befasste sich mit Natur und Umwelt.