Kurzgutachten zu britischer Buchpreisbindungsstudie

Börsenverein zweifelt Anstieg der Buchproduktivität an

9. Dezember 2008
Redaktion Börsenblatt
Ohne Buchpreisbindung werden Bücher teurer, ob die Buchproduktivität steigt, ist dagegen unklar. Das geht aus einem Kurzgutachten hervor, das im Auftrag des Börsenvereins zur Buchpreisbindungsstudie des Office of Fair Trading (OFT) aus dem Jahr 2008 erstellt wurde.
Ziel der OFT-Studie war der Nachweis, dass die Buchproduktivität nach der Abschaffung der Buchpreisbindung in Großbritannien gestiegen ist.  „Die dort verwendeten Daten sind jedoch so ungenau, das dieser vermeintliche Nachweis mit sehr großen Unsicherheiten behaftet ist“, fasst Christian Sprang, Justiziar des Börsenvereins, die Ergebnisse der OFT-Studie zusammen. Das Kurzgutachten zeigt: Die Datenbasis gibt keinen Hinweis auf einen Anstieg der Produktivität der britischen Buch-Einzelhändler. Das Gegenteil ist der Fall, die Daten weisen eher auf einen Rückgang dieser Produktivität hin. Der Anstieg der britischen Verlagsproduktivität in den Jahren nach der Abschaffung der Buchpreisbindung ist zum großen Teil auf den Produktivitätsanstieg in einem einzigen Jahr zurückzuführen, und dies stellt ein Einzelphänomen, keine systematische und dauerhafte Veränderung dar. Erstellt wurde das Kurzgutachten zur Buchpreisbindungsstudie des Office of Fair Trading von Egon Bellgardt, Wissenschaftliche Beratung, Frankfurt / Main. Es kann abgerufen werden unter: