USA

Borders zieht Reißleine

6. Januar 2009
Redaktion Börsenblatt
Der US-amerikanische Buchhandelsriese hat sich mit sofortiger Wirkung von seinem bisherigen Chef George Jones getrennt. Das gab das Unternehmen am Montag bekannt. Als Nachfolger wurde der Finanzexperte Ron Marshall benannt, der bisher eine von ihm selbst gegründete Private-Equity-Gesellschaft geleitet hatte.
Der im Juli 2006 als Retter angeheuerte Jones hatte es nicht geschafft, den Buchhandelsriesen aus der tiefen Krise zu steuern, in die er seit der Jahrtausendwende durch seine aggressive Expansionspolitik geraten war. Zuletzt hatte Borders im Weihnachtsgeschäft die selbst gesteckten Ziele verfehlt: In den neun Wochen der Weihnachtssaison sank der Umsatz in den mehr als 1.100 Filialen auf 869 Millionen US-Dollar (ca. 580 Millionen Euro), ein Minus von 11,7 Prozent. Besonders die Superstores waren betroffen: Hier wurde ein flächenbereinigtes Minus von 14,4 Prozent verzeichnet. Als Konsequenz der durchgängig schlechten Performance hat nun die New York Stock Exchange angedroht, die Borders-Aktie aus dem Handel zu nehmen, nachdem sie 30 Tage lang für unter einem US-Dollar gehandelt wurde – zuletzt lag der Preis der Aktie unter 50 US-Cent. Der Börsenwert des Unternehmens beträgt nach Angaben der NYSE nur noch geringfügig mehr als das für den Börsenhandel nötige Minimum von 25 Millionen US-Dollar. Ausser Jones müssen auch Finanzchef Ed Wilhelm und Marketingchef Rob Gruen das Unternehmen verlassen.