Am Dienstag flatterte per boersenblatt-newsletter ein kleiner Bericht über dailylit.com herein. Klang interessant, klickte ich an. Klang noch interessanter und ich folgte dem Link auf die Website und war doch ein bisschen begeistert. Bücher in schnell lesbare Portionen aufgeteilt und nach Wunsch täglich per Mail serviert, für die, die keine Zeit zum Lesen haben. Zu denen zähle ich mich zwar nicht, wollte das aber doch einmal ausprobieren. Und das war einfacher als gedacht. Nach ein paar Klicks durch die sehr übersichtliche Website, versteht man schnell das Prinzip. Urheberrechtlich geschützte Titel gibt’s zum Preis von etwa 7$, alle anderen umsonst. Darunter die Klassiker der englischen Literatur, ebenso wie ein paar deutsche. Zum Beispiel Immanuel Kant, die Gebrüder Grimm, Karl Marx oder Thomas Mann. Die abenteuerliche Zusammenstellung und die Frage, ob Thomas Mann denn wirklich schon gemeinfrei ist, trieben mich wieder zum umfangreicheren Katalog der englischen Klassiker. Mit 146 Teilen „Stolz und Vorurteil“ wollt ich es in meinem ersten Selbstversuch nicht aufnehmen und landete so bei 32 Teilen „Viel Lärm um Nichts“. Schnell die Schriftart in der ich gerne lesen möchte und die Uhrzeit, zu welcher ich meine tägliche Ration bekommen wollte eingegeben, noch die Emailadresse dazu und das war es schon. Am Mittwoch begann der herrliche Streit zwischen Beatrice und Benedikt von Padua auf meinem Bildschirm. Das hätte Shakespeare wohl nicht gedacht. Bleibt mir also noch ein knapper Monat klassischen englischen Lesevergnügens und wer weiß, vielleicht habe ich bis dahin soviel Spaß daran gefunden und bin mutig genug, um in einen der dailylit-Leseclubs einzutreten. Oder ich lese doch erst einmal Jane Austen…