Thalia

Das Ende der Hausbörsen

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Was gut ist, muss es nicht bleiben: Thalia tritt die Flucht nach vorn an – und verändert seine Einkaufsstrukturen. Rationalisierung und Optimierung heiße das Programm, sagt Tom Kirsch, Geschäftsführer der Thalia Service GmbH. »Wir sehen große Chancen auf mehr Umsatz.«

Die letzten Thalia-Zahlen haben es gezeigt: Tom Kirsch, derzeit unterwegs auf der Leipziger Buchmesse, muss mehr rausholen, damit künftig die Rendite stimmt. 231 Filialen umfasst das Thalia-Netz im Moment. Statt aber auf mehr Fläche zu setzen, konzentriert sich Kirsch nun offenbar auf einen noch effektiveren Einkauf, gleichzeitig feilt er am Angebot in den Läden. »Informationen über Novitäten wollen wir genau da hinbekommen, wo sie gebraucht werden – zu unseren Einkaufsexperten in der Zentrale und in die Filialen.«  Die Strategie dahinter: Wer besser Bescheid weiß, kann besser einkaufen – und mehr verkaufen. Kirsch: »Wir wollen sicherstellen, dass kein wichtiger Titel unbeachtet bleibt.«

###WERBUNG###

Die 16 regionalen Hausbörsen, zu denen der Filialist bislang zweimal pro Jahr im Schnitt rund 60 Verlage eingeladen hatte, entfallen. Was aber nicht heißen werde, dass er die persönlichen Kontakte zwischen Verlagen und Filialen unterbinden wolle. »Wir denken durchaus an eine Intensivierung der Beziehungen«, so Kirsch. »Kontakte wird es weiterhin geben, nur nicht mehr beliebig.« Details dazu? Die stünden noch nicht fest, winkt Kirsch gleich ab. »Wir arbeiten noch am Konzept.«  In Leipzig führe er nun erste Gespräche mit Verlagen. Spätestens in zwei Monaten, meint er, sei aber alles unter Dach und Fach.