Dane Neller: (lacht) Nein. Ich hatte einen Jetlag. Ich wohne in New York und musste nach Kalifornien fliegen.
Die Kooperation mit Google ist erst wenige Wochen alt. Wo stehen Sie jetzt, und was wird in den nächsten Monaten passieren?
Wir unterscheiden drei Stufen. In der frühen Integrationsphase, in der wir uns jetzt befinden, geht der Kunde in die Buchhandlung. Der Buchhändler sucht den gewünschten Titel auf dem Bildschirm der Espresso Book Machine und druckt ihn für den Kunden aus. Das geht innerhalb von wenigen Minuten.
In der zweiten Stufe werden die Buchhändler die Google-Titel auf ihre eigenen Websites integrieren. Der Kunde kann dann von überall aus Print-On-Demand-Titel bestellen.
Und die dritte Stufe?
In etwa sechs Monaten wird man die Titel direkt über die Google Buchsuche kaufen können. Dabei tritt Google nicht selbst als Verkäufer auf, sondern als Aggregator und Vermittler. Auf der Google-Buchsearch-Website werden alle Händler gelistet sein, bei denen eine Espresso Book Machine steht. Der Kunde wählt einen Händler aus und gibt an, ob er das Buch im Laden abholt oder es sich zuschicken lässt.
Müssen sich Buchkäufer ihre Gewohnheiten ändern, damit diese Art von Buchverkauf Erfolg hat?
Im Gegenteil. Die Espresso Book Machine antwortet auf die Bedürfnisse der Käufer, so wie es der iPod in der Musik gemacht hat. Einfach einen Titel aus einer riesigen Liste auswählen, anklicken und das fertige Buch abholen oder zuschicken lassen.
Sie empfehlen als Verkaufspreis für die Bücher acht Dollar. Gilt das für das 50-Seiten-Heft genauso wie für 500-Seiten-Wälzer?
Wir haben uns die gigantische Titelzahl angeschaut: Fast zwei Millionen Titel in der Google Buchsuche sind über die Espresso Book Machine druckbar. Bei dieser Menge hielten wir es für unmöglich, individuelle Preise zu empfehlen. Wir dachten uns, 8 Dollar sind ein guter Startpunkt. Letztendlich muss jeder Händler selbst entscheiden, zu welchem Preis er das Buch anbietet.
Wie viel vom Verkaufspreis bleibt bei On Demand Books und Google?
Jeweils ein Dollar.
Haben Sie mit Google auch schon über den Druck von Backlist-Titeln gesprochen?
Wir wären bereit dafür. Es liegt eher an Google. Diese Sache könnte noch einige Zeit dauern, da das Google Settlement noch beim Gericht liegt. Der Vorteil für Verleger liegt auf der Hand: Sie können ihre Backlist mit wenig Aufwand monetarisieren: Alleine, indem sie das Buch im Internet leicht findbar machen und die Möglichkeit zum Druck bieten.
2008 haben Sie mit dem Books on Demand (Libri) eine Absichtserklärung zur Bildung einer exklusiven Partnerschaft für die Espresso Book Machine im deutschsprachigen Raum unterzeichnet. Gibt es schon Genaueres?
Mit den Leuten von Libri verstehen wir uns gut. Wahrscheinlich können wir mit dieser Partnerschaft in Deutschland ins Geschäft kommen. Genauere Pläne gibt es aber noch nicht. Wahrscheinlich bin ich auch auf der Frankfurter Buchmesse. Dort ergeben sich auch immer Gespräche.