Nach Medienberichten zahlt die Private-Equity-Firma DLJ South American Partners, eine Tochter der Credit Suisse, für den Anteil 362 Millionen US-Dollar (ca. 215 Mio. Euro). Mit den Einnahmen soll die Schuldenlast des Mutterkonzerns in Höhe von fünf Milliarden Euro verringert werden. Konzernchef Juan Luis Cebrian kündigte gleichzeitig an, dass in den nächsten Wochen weitere Teile des Konzerns veräußert werden sollen.
Nach Meinung von Analysten erfolgt der Verkauf der Santillana-Anteile deutlich unter deren Wert. Prisa, die neben Santillana auch die Tageszeitung "El País" sowie den privaten TV-Veranstalter Sogecable besitzt, hatte in den vergangenen Jahren eine aggressive Expansionspolitik in Spanien und Lateinamerika betrieben, die wesentlich durch Fremdkapital finanziert wurde. Der Rückgang im Anzeigenmarkt im Zuge der weltweiten Finanzkrise hat den Konzern nun offensichtlich in Bedrängnis gebracht. Im März kommenden Jahres werden Kredite in Höhe von zwei Milliarden Euro fällig.
Santillana gilt als renditestärkster Teil von Prisa; für die erste Hälfte des laufenden Geschäftsjahres wurde für den Buchverlag eine Umsatzsteigerung um 6,5 Prozent auf 272 Millionen Euro verzeichnet. Insgesamt erwartet der Konzern für das laufende Geschäftsjahr einen Umsatz von drei Milliarden Euro.