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Der Mond, das Mittelalter und ein unsinkbares Schiff

8. Oktober 2009
Redaktion Börsenblatt
Zeitreisen sind beim Lesepublikum beliebt: In Frank Schätzings "Limit" (Kiepenheuer & Witsch) geht es im Jahr 2025 auf den Mond, bei Rebecca Gablé mit "Hiobs Brüder" (Ehrenwirth) ins englische Mittelalter. Beide Titel sind in Kalenderwoche 40 neu in die Hardcover-Belletristikcharts eingestiegen. Und sonst? Bei den Sachbüchern feiert ein berühmt-berüchtigtes Magazin seinen 30. Geburtstag: "Titanic - Das endgültige Satirebuch" (Rowohlt Berlin) steht neu auf Platz 14 der Liste.

Die Belletristik-Neueinsteiger im Überblick (Hardcover):
Frank Schätzing hat das Warten seiner Fans beendet: Am 5. Oktober ist sein neuer Thriller "Limit" (Kiepenheuer & Witsch) erschienen und prompt auf Platz 1 der Belletristik-Charts eingestiegen. Diesmal geht die Reise zum Mond, wo Amerikaner und Chinesen sich im Jahr 2025 ein Kopf-an-Kopf-Rennen um neue Energiequellen liefern. Mit 400.000 Exemplaren ist auch die Startauflage des Titels astronomisch. Zu hoch gepokert hat der Verlag aber sicher nicht: Immerhin erreichten Schätzings bisherige Bücher im deutschsprachigen Raum eine Gesamtauflage von 8,5 Millionen Exemplaren.

Während Schätzing seine Handlung in der nahen Zukunft ansiedelt, entführt Mittelalter-Spezialistin Rebecca Gablé ihre Leser mit "Hiobs Brüder" (Ehrenwirth, Platz 11) ins England des Jahres 1147. Dort herrschen Hunger, Not und Rechtlosigkeit. Der gedächtnislose Losian gelangt zu erschreckenden Erkenntnissen über den Mann, der er einmal war – und beginnt zu ahnen, dass er die Schuld an dem furchtbaren Krieg trägt, der England zugrunde zu richten droht. Startauflage: 100.000 Exemplare.

Carlos Ruiz Zafón, hierzulande erst seit "Der Schatten des Windes" (Insel) wirklich bekannt, feierte seine frühen Erfolge als Autor schon Mitte der 90er Jahre mit phantastischen Schauerromanen für Jugendliche. Einen solchen hat er auch jetzt mit "Der Dunkle Wächter" (Fischer Schatzinsel, Platz 25) vorgelegt: Was ist das Geheimnis des Spielzeugfabrikanten, der inmitten unheimlicher Metallfiguren auf dem Anwesen Cravenmoore lebt? Warum dürfen Irene und Ismael bestimmte Zimmer nicht betreten, und warum ist die schwerkranke Frau des Fabrikanten nie zu sehen? Auch dieser Neueinsteiger ist mit einer Startauflage von 100.000 Exemplaren ins Rennen gegangen.

Die Neueinsteiger im Sachbuch (Hardcover):
"Um die Normalen zu verstehen, muss man erst die Verrückten studiert haben", lautet die These von Manfred Lütz. Sein Buch "Irre! Wir behandeln die Falschen" (Gütersloher Verlagshaus, Platz 4) ist der Versuch, auf 208 Seiten die ganze Psychiatrie und Psychotherapie allgemeinverständlich, humorvoll und auf dem heutigen Stand der Wissenschaft darzustellen. Mit Erfolg: Am 14. September erschienen, hat sich der Titel innerhalb der ersten drei Wochen 40.000-mal verkauft.

Unsinkbar: Die Satirezeitschrift "Titanic". 1979 gegründet, feiert das Blatt in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag. Im Caricatura Museum Frankfurt läuft noch bis 31. Januar 2010 die Jubiläumsausstellung "Titanic – Das Erstbeste aus 30 Jahren". Der inoffizielle Ausstellungskatalog "Titanic - Das endgültige Satirebuch" (Rowohlt Berlin), am 18. September mit einer Startauflage von 15.000 Exemplaren erschienen, hat es direkt auf Platz 14 der Sachbuchcharts geschafft.

Weitere Neueinsteiger:
Platz 17: Richard von Weizsäcker, "Der Weg zur Einheit" (C.H. Beck),
Platz 21: Claus Leggewie und Harald Welzer, "Das Ende der Welt, wie wir sie kannten" (S. Fischer),
Platz 23: Ruediger Dahlke, "Die Schicksalsgesetze" (Goldmann),
Platz 24: Ursula Karusseit, "Wege übers Land und durch die Zeiten" (Verlag Das Neue Berlin).

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