Italien

Berlusconi muss 750 Millionen Euro Entschädigung wegen Mondadori-Übernahme zahlen

9. Oktober 2009
Redaktion Börsenblatt
Fininvest, der Medienkonzern des italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi, muss wegen Bestechung im Rahmen der Übernahme des Verlags Mondadori eine Entschädigung in Höhe von 750 Millionen Euro an den Rivalen CIR zahlen.
Damit zog ein Mailänder Zivilgericht in dieser Woche einen vorläufigen Schlussstrich unter einen seit 1991 andauernden Disput. Seinerzeit hatte Berlusconi vor einem römischen Gericht durchgesetzt, dass seinem Unternehmen die Kontrolle über Mondadori zugesprochen wurde. Bereits vor zwei Jahren war letztinstanzlich festgestellt worden, dass Berlusconi sich den Schiedsspruch durch Bestechung eines Richters erkauft hatte. Nur aufgrund von Verjährungsregeln wurde Berlusconi selbst niemals strafrechtlich belangt.

Nach dem Einstieg Berlusconis bei Mondadori wurde das Unternehmen zerschlagen. Bis heute ist Mondadori der größte Buchverleger Italiens und unterhält enge Geschäftsbeziehungen zu Bertelsmann. Im spanischen und lateinamerikanischen Markt gehört das Joint Venture Random House Mondadori zu den größten und einflussreichsten Verlagsgruppen.