Buchmesse

Chinesische Verleger auf Tour

13. Oktober 2009
Redaktion Börsenblatt
Neuschwanstein, Hofbräu- und Goethehaus – für Chinesen, die Deutschland besuchen, sind das für gewöhnlich die Hotspots. Die chinesischen Verleger und Medienvertreter, die auf einer vom BIZ Peking organisierten Reise durchs Land tourten, hatten eine andere Mission.

Die Chinesen informierten sich über das Thema Digitalisierung bei ihren deutschen Kollegen – zuletzt bei einem Runden Tisch am heutigen Dienstag in Frankfurt. Auch das heikle Thema Urheberrecht stand auf der Tagesordnung. Börsenvereinsjustiziar Dr. Christian Sprang betonte nachdrücklich den Wert von Content: Die Gesellschaft müsse das Original schützen, da andernfalls das kulturelle Niveau verflache, sagte er. Die Zukunft liege darin, dass die Internetinhalte im Hinblick auf das Urheberrecht zumindest weitgehend legal blieben. Sprang schilderte der Delegation außerdem den Status Quo des Google Book Settlement und die Position des Börsenvereins. Auch die chinesischen Verleger müssen sich gegenüber Google positionieren, zum Beispiel Shanda. Das Geschäftsmodell des Internetportals basiert auf Micro Payment: Gegen einen kleinen Betrag können Texte online gelesen werden. Wer die  Texte sucht, findet sie allerdings auch auf kleineren Portalen, die die Inhalte einfach kopieren – und Googles Suchergebnisse weisen den Weg dorthin.

Seit Donnerstag sind die chinesischen Verleger und Journalisten in Deutschland unterwegs – als Einstimmung auf die Buchmesse. Auf dem Programm standen unter anderem Besuche bei Random House und Hugendubel in München und ein Digitalisierungs-Workshop mit Verlagen (Graefe und Unzer, Digital Publishing. Langenscheidt).