Bei Langenscheidt räumt man mit spitzen Fingern Wörterbücher ins Regal, die dünnen Bändchen schwanken leicht, wahrscheinlich kippt irgendwann "Deutsch – Mann" und reißt nach Art des Domino Days die Ausgaben "Sex – Mann" um. Klar eigentlich, würde auch Ruth Westheimer sagen, wenn sie schon da wäre und hier vorbeikäme.
Jemand trägt eine Leiter vorbei. Quer! Ein Anfänger. Dann knallt ein Schuss. Es ist jemand ist auf die Luftpolsterfolie getreten.
Bei Gräfe und Unzer glänzt alles im Licht. Der perfekte Ratgeberverlag ist gut organisiert und mit allem fertig. Die Mitarbeiter eines italienischen Comicverlags dagegen ballen die Hände in den Hosentaschen. Links und rechts ist alles aufgebaut, allein: die Rückwand fehlt!
Halle 5, die Internationalen: Entgegen allen Klischees ist ausgerechnet der Gemeinschaftsstand der Rumänen schon fertig, ruhige Musik mit einer melodischen Endlosschleife bremst einen so aus, dass man sich nur still an die Wand lehnen will, von der die rumänischen Autoren aus unscharfen Porträtfotos geduldig herablächeln. Der Lautsprecher wird mit Glasreiniger poliert.
Knapp dahinter ein Stand, man ahnt, was es werden soll, doch angesichts der Putzmörtelsäcke und Lackeimer, die gerade weggetragen werden, und der lose herabhängenden Kabel, versteht man die Lautsprecherdurchsage der Messe durchaus als Drohung: Die Aussteller dürften bis 24 Uhr aufbauen.
Will meinen, bis dahin muss es fertig sein.