Das Geschäftsmodell von Shanda ist so einfach wie überzeugend: Die erste Hälfte eines Romans gibt es auf den Shanda-Portalen www.qidian.com, www.hongxiu.com, www.jjwxc.net gratis, für die zweite Hälfte muss bezahlt werden. Das funktioniert – immerhin kann man davon ausgehen, dass (fast) jeder Leser das Ende einer Geschichte erfahren möchte. Die Kosten für die chinesischen User sind niedrig: Pro Seite müssen umgerechnet zwei bis drei Cent investiert werden.
Trotzdem scheint einiges für Verlag und Autor bei diesem Micro Payment-Modell hängen zu bleiben. Shandas Starautor Tangjia Sanshao erklärte in Frankfurt, dass er im Jahr 2004 mit seinen Online-Romanen 5000 Euro verdient habe, 2008 seien es 170.000 Euro gewesen, in diesem Jahr rechnet er mit 250.000 Euro auf dem Konto. Geht man davon aus, dass der Autor, wie von Shanda verkündet, die Hälfte der Einnahmen erhält, stimmt die Kasse auch für den Verlag – 800.000 Autoren sollen für Shanda schreiben, täglich bis zu 80.000 Seiten hinzukommen. Ab sofort gehört zum Rundum-Sorglos-Paket auch der neue Reader Ikan, über den man direkt mit den Autoren kommunizieren können soll.