Hessischer Film- und Kinopreis

"Ein russischer Sommer" ist die Beste internationale Literaturverfilmung 2009

17. Oktober 2009
Redaktion Börsenblatt
Beim 20. Hessischen Film- und Kinopreis in der Alten Oper in Frankfurt wurde gestern Abend der Film "Ein russischer Sommer" ("The Last Station") von Regisseur Michael Hoffman mit dem Preis als "Beste internationale Literaturverfilmung" ausgezeichnet. Die Laudatio hielt der Schriftsteller Wladimir Kaminer.

"Ein russischer Sommer" erzählt mit einer Kombination aus Komik und Dramatik die Ereignisse des letzten Lebensjahres des russischen Schriftstellers Leo Tolstoi. Als Vorlage für das Drehbuch diente der Roman "The Last Summer" des amerikanischen Schriftstellers Jay Parini. Seine Tolstoi-Biografie ist eine Mischung aus historisch Gesichertem und Fiktion und schildert Tolstois sich zuspitzenden Konflikt zwischen realem Leben und innerer Überzeugung. Die deutsche Übersetzung erschien 2008 unter dem Titel "Tolstois letztes Jahr" bei C. H. Beck.

Der Film, der in Deutschland am 21. Januar 2010 in die Kinos kommt, konnte sich bei der Wahl zur Besten internationalen Literaturverfilmung gegen die drei weiteren Titel der Shortlist durchsetzen: "Disgrace" von Regisseur Steve Jacobs, "My Sister’s Keeper" von Nick Cassavetes und "Soul Kitchen" von Fatih Akin. In der Begründung der Frankfurter Buchmesse, die den Preis seit 2003 jährlich vergibt, heißt es dazu:

"Der Film "Ein russischer Sommer" beeindruckt durch seine Werktreue, die mit einer besonderen und sehr poetischen Bildsprache verbunden ist. Michael Hoffman hat die historischen Charaktere zum Leben erweckt und für den heutigen Zuschauer erlebbar gemacht. Eine wunderbar gelungene Synergie zwischen Film und Literatur."