Frankfurter Buchmesse

Abschluss-Pressekonferenz: China zieht positives Fazit

17. Oktober 2009
Redaktion Börsenblatt
2193 Lizenzabschlüsse bis heute, 225 Verlage, 150 Autoren, 612 Events - diese Rechnung stellt das offizielle chinesische Organisationskomittee auf seiner Abschlusspressekonferenz für die Buchmesse auf. Die Agentur WBCO, die den Ehrengast betreut, zieht für China ein insgesamt positives Fazit, übte aber Kritik an der Berichterstattung in den Medien.

"Es hat zu keiner Zeit ein Sprachverbot für chinesische Autoren oder Mitglieder der chinesischen Delegation gegeben", erklärte Frank Wöllstein von WBCO. Verschiedene Medien hatten nach den ersten Messetagen von einem Maulkorb für chinesische Autoren berichtet. Zhang Fuhai, Chef der offiziellen chinesischen Delegation, betonte auf der Konferenz mehrfach den Wunsch, an den verbleibenden zwei Messetagen mit den "Journalistenfreunden" mehr Gespräche zu führen. Unabhängige chinesische Autoren seien aus offizieller Sicht auf der Messe durchaus willkommen. Auch den Grund für den fehlenden gemeinsamen Diskurs zwischen offiziellen und unabhängigen chinesischen Autoren kennt er: "Wir können nicht erzwingen, wer mit wem einen Dialog führt."  Mit freier Meinungsäußerung wurde die Delegation auch auf der Konferenz konfrontiert: Westliche Tibet-Aktivisten, die sich im Saal postiert hatten, demonstrierten stumm mit Plakaten für ein unabhängiges Tibet.

Das Interesse der Medien an China bleibt jedenfalls groß: 5000 redaktionelle Beiträge zum Ehrengast sind bislang nach WBCO-Rechnung zum Ehrengast erschienen - dreimal mehr Berichte als zu den Gastländern in den Vorjahren.