Sie nutzen dafür die beiden Zelte der Organisationen für Tibets Freiheit als Kulisse – und über all dem steht groß „China“ auf dem Plakat an Halle 4. Ob der kleine, stumme Protest der Chinesen wirklich etwas bewirkt? Aber immerhin sollte man ihn neben all den schönen traditionellen Aufführungen und der Folklore auf dem Messeplatz auch wahrnehmen. Meine kleinen Sorgen und Ärgernisse verlieren gerade ziemlich an Gewicht.
Dann ist vor dem Seiteneingang der Halle 3 einer der vielen emsigen Reinigungsleute dabei, den Müll zu entsorgen. Er belädt seinen kleinen Minitransporter und beachtet Richard von Weizsäcker dabei nicht, der direkt vor seinem Auto steht. Der wiederum muss sich erstmal orientieren, nach all dem Gewusel und den Massen in Halle 3, verständlich.
Ein langsam und etwas verloren durch die Gänge schlurfender St. Pauli-Fan drängt mir die Frage auf, was er hier mit seiner großen Fußball-Fahne und seinem Outfit wohl will. Habe ich nicht mitbekommen, dass sein Verein hier und heute gegen eine Verlagsmannschaft antritt?!
Und auch der Tod scheint auf der Messe zu sein und er legt Wert auf perfekt frisierte Haare. War aber wohl doch nur einer der unzähligen Cosplayer, die den Messesamstag immer mehr zu dominieren scheinen.
Völlig verschiedene Eindrücke, die man so in dieser Form wohl nur auf der Buchmesse erleben kann. Und auch wenn meine Kräfte langsam zur Neige gehen, irgendwie freue ich mich jetzt schon auf die nächste Messe.