Frankfurter Buchmesse

Licht aus!

18. Oktober 2009
Redaktion Börsenblatt
Die Messe ist geschlossen, in den Hallen wird geräumt. Die Bahn macht ihren Schnitt mit den Heimfahrern, Die Züge sind voll. Die Verlagsmitarbeiter und Journalisten sitzen mit ihren Koffern in den Abteilen, Laptop auf den Knien, suchen heruntergefallene Visitenkarten unterm Sitz, checken Mails. Und jetzt?

Nachdenken darüber, ob man das Zentrum der Buchmesse eigentlich gefunden hat, oder sich mehr auf dem Wege von einem Zentrum zum anderen verlaufen hat (wie sagte Peter Maffay im Lesezelt über sein Buch "Auf dem Weg zu mir": "Wir sind ja alle Suchende"). Überlegen, wo die Mitte der Buchmesse war. Geografisch genau auf der Agora oder eher viel weiter oben, als Dunstglocke von Ideen, buchgewordenen Erinnerungen, Wünschen, Visionen. Ob sich die Kulturen getroffen oder verfehlt haben. Ob man das Klischee vermissen sollte, dass die Chinesen vielleicht den gestressten Messeleuten Tai Chi oder Qigong hätten beibringen können. Irgendeine Halle wäre dafür bestimmt noch frei gewesen. Ob man diesmal häufiger ein Buch oder einen Reader in der Hand hatte.

In umgekehrter Richtung fahren die Kinder der Verlagsmitarbeiter aus dem Ferienlager nach Hause, die Schwiegereltern bringen den Hund wieder zurück, die Nachbarn den Schlüssel nach erfolgreicher Pflege der Heimtiere und Zimmerpflanzen. 

Und morgen: Auspacken, vermisste Dinge in den benachbarten Büros suchen, heruntergefallene Visitenkarten aufheben. Hotelzimmer fürs nächste Jahr reservieren. 2010!