Umfrage auf der Frankfurter Buchmesse

Ihre wichtigste Erkenntnis?

19. Oktober 2009
Redaktion Börsenblatt
Nach maximal fünf Tagen Buchmesse und unzähligen Begegnungen und Eindrücken rauscht der Kopf. Mindestens ein Gedanke wird  einen noch länger beschäftigen: Welche Erkenntnis nehmen Sie von der Messe mit? Andrea Nunne, Bücher & Co., Hamburg: "Viele! Am folgenreichsten wird die Erkenntnis sein, dass ich 400-Euro-Kräften für weitere Stunden bis zu 200 Euro in ein Rentenkonto zahlen kann. Das eröffnet neue Möglichkeiten bei Mini-Jobbern. Weitere Anregungen kamen von Verlagsmitarbeitern, beim Austausch mit Kollegen, von Büchern selbst ... Je regelmäßiger man auf die Messe fährt, um so mehr profitiert man davon, finde ich." Weitere Erkenntnisse:

"Die Gespräche mit Endkunden und Buchhändlern hier haben mir gezeigt, dass wir uns verstärkt den digitalen Medien widmen und im Bereich der E-Books – wir haben schon 40 – weiter machen müssen. Ebenso interessant für mich: Die Kunden wollen bei unseren MP3-CDs die ungekürzten Versionen, die 13 bis 16 Stunden dauern."Heike Krause-Leipoldt,Karl-May-Verlag

 

 

 

"Ich habe gestaunt, wie viele fremdsprachige Verlage es gibt! Am interessantesten war aber generell, einfach mal Einblicke in die Branchenusancen zu bekommen, sozusagen hinter die Kulissen schauen zu können und auch den ein oder anderen Kontakt zu knüpfen."
Julia Winkler,Auszubildende bei Buch & Kunst in Dresden

 

 

 

 

 

"Das Wort Krise ist in den Messesprächen nicht aufgetaucht, was zeigt, wie stabil diese Branche ist. Die zweite Erkenntnis ist, dass das Thema Digitalisierung noch ein großer Nebel für alle Beteiligten ist: Preismodelle, unbedingt Hardcover-Preis, ... auf welchen Vertriebswegen geht das Geschäft – ist das Amazon, Google, die Telekom, die Zwischenbuchhändler oder wir?"
Bernd Schröder,Club Bertelsmann /Direct Group Germany

 

 

 

 

 

"Als sehr angenehm empfunden haben wir den offenen und freundlichen Umgang unter den Kalenderverlagen, der zu vielen interessanten und kollegialen Gesprächen geführt hat. Dazu kommt, dass die dieses Jahr besonders gelungene Konzentration auf die Fachbesucher an den ersten Messetagen die Arbeit am Messestand erheblich erleichtert hat."
Nicole Roussey Ackermann Kunstverlag

 

 

 

 

 

"Ich habe mich gefreut, dass ich mehrere chinesische Kollegen kennengelernt habe. Jetzt bin ich sehr neugierig auf ihre Bücher. Sobald ich das nächste Mal in China bin, werde ich mir die Bücher besorgen."
Luo Lingyuan, seit 1990 in Berlin lebende chinesische Autorin

 

 

 

 

 

"Diese Tage waren ein starker Anfang für die eigentliche Herausforderung: über Politik zu sprechen. Die Gespräche hier geben ganz unverstellt wieder, wie es in uns aussieht. Aber in Zukunft dürfen wir nicht hinter den Stand der Begegnungen hier zurückfallen."
Yang Lian,seit 1989 im Ausland lebender chinesischer Autor

 

 

 

 

 

"E-Books sind ein wichtiges Thema, für das wir auch Lösungen anbieten, die gut angenommen werden. Aber ich glaube, dass die Umsatzanteile der elektronischen Bücher auch mittelfristig überschaubar sein werden. Allerdings ist das ein Zug, den man nicht abfahren lassen darf, den man aber auch nicht überbewerten sollte. Ich bin sicher, dass es bald Lösungen geben wird, bei denen der Kunde in der Buchhandlung entscheidet, ob er ein E-Book oder ein gedrucktes Buch haben möchte. Diese Option wird dann bereits in die Titelauswahl eingebunden."
Clemens Birk,Umbreit

 

"Die für uns seit 2005 bislang erfolgreichste Buchmesse hat ihren Status als wichtigste Order- und Kontaktmesse erneut bestätigt. Wir haben unter anderem mit der Premiere von Wolfgang Hohlbeins neuer Hörbuch-Serie DARK SOUL vor mehreren Hundert Fans und der Ankündigung einer VOX Hörbuch-Edition für 2010 sicher zwei Highlights gesetzt. Bei audio media und in unseren Gesprächen mit anderen Verlagen hat eine insgesamt optimistische Stimmung geherrscht, die Kontaktqualität war gut. Damit stimmt die Basis für 2010."
Thomas Bernik, audio media verlag

 

 

"Was mir aufgefallen ist: Dass wissenschaftliche Verleger immer noch Angst vor Open Access haben, obwohl es doch Modelle gibt, mit denen sich Geld verdienen lässt. Auch mit Communitys tun sich Verlage schwer, dabei gibt es gerade in den Geisteswissenschaften ein großes Interesse daran. Wir planen deshalb ein Portal für die Humanities. Die Messe insgesamt ist für uns ein Erfolg: Sie zeigt, dass wir an den richtigen Themen dran sind."
Andreas-Martin Selignow,
Copernicus Systems +Technology